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Artikel „Wolff, Adolf Wilhelm“ von Carsten Erich Carstens in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 44 (1898), S. 7, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Wolff,_Adolf_Wilhelm&oldid=- (Version vom 23. Dezember 2024, 15:30 Uhr UTC)
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Wolff: Adolf Wilhelm W. Er war geboren am 13. December 1815 in der Stadt Flensburg, wo sein Vater als Gymnasialdirector lebte. Von Michaelis 1835 an studirte er die Rechte auf den Universitäten in Kiel und Berlin, bestand 1841 das juristische Amtsexamen mit sehr rühmlicher Auszeichnung und promovirte 1843 in Kiel rite zum Doctor juris (Diss.: „De pignore a creditoris heredibus in familiae herciscundae judicium deducto“). Hierauf habilitirte er sich als Privatdocent an der Kieler Universität, doch zog er es vor sich Michaelis 1844 als Advocat in Flensburg niederzulassen. Im März 1853 entzog die dänische Regierung ihm seine Bestallung wegen seiner Betheiligung an der Politik. Es gelang ihm jedoch 1854 wieder rehabilitirt zu werden und 1858 selbst Appellationsgerichtsadvocat zu werden. Von 1861 an privatisirte er darauf in Kiel bis 1865. Dann zog er wieder nach Flensburg und trat in seine frühere Stellung als Rechtsanwalt ein und ward 1869 zum Justizrath ernannt. Wegen zunehmender Schwachheit legte er am 1. October 1879 seine Praxis nieder und erhielt bei dieser Gelegenheit den Rothen Adlerorden 4. Cl. Er starb am 2. Januar 1892.

W. war poetisch veranlagt und theilte schon als Gymnasiast und Student vielfach Gedichte mit in verschiedenen Tagesblättern und Zeitschriften. Diese sammelte er unter dem Titel: „Aus der Jugendzeit. Gedichte“ (Leipzig 1853). Auch später sind einzelne Gedichte von ihm im Druck erschienen, z. B. in Schad’s deutschem Musenalmanach 1858. Zu juristischen Zeitschriften lieferte er Beiträge und publicistische Aufsätze in Zeitungen, z. B. Hamb. Korresp. Insbesondere hat er sich, namentlich in letzterer Zeit, Verdienste erworben durch Abhandlungen zur Provinzialgeschichte, namentlich zur Geschichte seiner Vaterstadt Flensburg, mitgetheilt in Biernatzki’s Volksbuch, Provinzialesterr. und Zeitschrift der Gesellschaft für schlesw.-holst. Geschichte in Kiel. Zuletzt hat er auch noch Zeugniß seiner philologischen Bildung gegeben, indem er Ovid’s Heroiden, im Versmaß der Urschrift übersetzt und erläutert (Leipzig 1880), herausgegeben hat. Wieder gedruckt in Reclam’s Universalbibliothek Nr. 1359 und 1360.

Alberti, S.-H. Schriftstellerlex. II, 584; Forts. II, 394. – Brümmer, Deutsches Dichterlex. II, 518.