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Artikel „Wittenberg, Albrecht“ von H. J. in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 43 (1898), S. 608–609, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Wittenberg,_Albrecht&oldid=- (Version vom 28. März 2024, 07:56 Uhr UTC)
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Wittenberg: Albrecht W., Litterat, wurde zu Hamburg am 5. December 1728 als Sohn eines Kaufmanns geboren, studirte die Rechte und promovirte in Göttingen am 29. Mai 1751. Nach Hamburg zurückgekehrt, ließ er sich dort als Advocat nieder. Das damals außerordentlich rege litterarische Leben [609] der Stadt zog ihn bald so mächtig an, daß er eigene schriftstellerische und dichterische Versuche unternahm und seit dem Jahre 1767 völlig in die Bahnen eines Journalisten einlenkte. Von diesem Jahre an bis zum Jahre 1770 führte er die Redaction des Hamburgischen unparteiischen Correspondenten, von 1772 bis 1786 redigirte er den Altonaer Reichspostreuter, und von 1786 bis 1795 war er Mitarbeiter der Neuen Hamburger Zeitung. Am 13. Februar 1807 ist er gestorben. – Bedeutendes hat er als Schriftsteller nach keiner Richtung hin geleistet, aber er ist immerhin eine für seine Zeit charakteristische Persönlichkeit, welche an allen dieselbe bewegenden Fragen lebhaften Antheil nahm und insbesondere mit den damals in Hamburg lebenden geistig hervorragenden Männern mannichfache Beziehungen unterhielt. W. hat eine große Zahl von Artikeln und Aufsätzen in Zeitungen und Zeitschriften, sowie von Broschüren und Büchern über die verschiedensten Gegenstände geschrieben. Einen breiten Raum nehmen darunter die Uebersetzungen von Dramen, Romanen und historischen Schriften aus dem Englischen und Französischen ein. Allgemeines Aufsehen erregte er durch seine Briefe über die hamburgische Schaubühne, welche im J. 1774 in dem Allgemeinen Deutschen Wochenblatt zur Ehre der Lectüre anfangs anonym erschienen. In ihnen vollzog sich eine vollständige Wandlung seiner Ansichten über das Theater, welche er dem Einfluß des Hauptpastors Goeze und seiner Freunde zu verdanken bekennt. Hatte er früher in dem Streite über die Sittlichkeit der Schaubühne Goeze bekämpft, so bat er ihn jetzt deswegen um Verzeihung und nahm alles, was er je zu Gunsten des Theaters geschrieben hatte, zurück. W. blieb seitdem ein Anhänger Goeze’s und wurde als solcher auch in die Polemik desselben mit Lessing verwickelt. Der letztere benutzte im achten Stück des Anti-Goeze eine sich nebenher bietende Gelegenheit, W. eines Epigramms wegen zu verspotten. W. antwortete darauf mit seinem Sendschreiben an den Herrn Hofrath Lessing.

Lexicon d. Hamb. Schriftsteller Nr. 4445, wo auch ein Verzeichniß der Schriften Wittenberg’s gegeben ist. – Wehl, Hamburgs Litteraturleben im 18. Jahrh., S. 190 ff.
H. J.