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Artikel „Wienholt, Arnold“ von Wilhelm Olbers Focke in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 42 (1897), S. 422, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Wienholt,_Arnold&oldid=- (Version vom 2. November 2024, 18:17 Uhr UTC)
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Wienholt: Arnold W., Dr. med., geboren zu Bremen am 18. August 1749, † daselbst am 1. September 1804, studirte in Göttingen und Wien, und wirkte seit 1773 als praktischer Arzt, seit 1777 auch als Physikus, in seiner Vaterstadt. Er war ein vielseitig gebildeter Mann, interessirte sich namentlich für Physik, Meteorologie und Physiologie, gründete mit einem kleinen Kreise von Freunden eine physikalische Gesellschaft, die später als Museumsgesellschaft eine große Bedeutung gewann, und war überhaupt während mehrerer Jahrzehnte eifriger Beförderer aller wissenschaftlichen Bestrebungen. Durch Lavater, der 1786 in Bremen war, wurde er zu Versuchen mit dem sogenannten „thierischen Magnetismus“, d. i. Hypnotismus, veranlaßt, war von den Erfolgen überrascht und hoffte, die von ihm beobachteten hypnotischen Zustände zur Heilung von Krankheiten benutzen zu können. Obgleich der thierische Magnetismus durch Mesmer und andere Schwindler bald in Verruf kam und als Aberglaube oder Betrug dem allgemeinen Gespötte anheimfiel, ließ sich W. nicht in der Fortsetzung seiner Versuche beirren. Er war sich klar darüber, daß er es mit wirklichen Thatsachen zu thun hatte, die sich nicht wegwitzeln ließen. Mehrfach. wurde er angegriffen und verhöhnt, hatte aber die Genugthuung, daß seine Bremer Collegen, darunter Männer wie Olbers und Treviranus, entschieden für ihn eintraten. Sein Hauptwerk „Heilkraft des thierischen Magnetismus“ erschien in 2 Bänden 1802 und 1803. Näheres Biogr. Skizz. Brem. Aerzte u. Naturf., S. 163 ff.; Abhandl. Naturw. Ver., Bremen, X, 8 ff.