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Artikel „Wendt, Johann“ von Julius Pagel in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 41 (1896), S. 720, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Wendt,_Johann&oldid=- (Version vom 26. Dezember 2024, 03:08 Uhr UTC)
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Wendt: Johann W., Arzt, geboren zu Tost in Oberschlesien am 26. October 1777, besuchte seit 1792 die Leopoldina in Breslau zu philosophischen Studien und wollte bereits 1794 zum Studium der Medicin übergehen, als er durch Vermittelung des Bischofs von Ermeland die Vocation in die Ermeländische Stiftung zu Rom erhielt. Unterwegs lernte er während seines Aufenthalts in Pavia den berühmten Kliniker Peter Frank kennen, begann nun medicinische Studien in Rom, erlangte 1797 die Doctorwürde, sowie die Erlaubniß zur ärztlichen Praxis in Rom, wurde Assistenzart am großen Frauenhospital S. Giovanni in Laterano und verblieb in dieser Stellung, bis er 1798 Rom verließ. Von hier aus ging er nach Wien zu einem einjährigen Aufenthalte, bestand 1799 die preußische Staatsprüfung, machte eine wissenschaftliche Reise durch Norddeutschland mit längerem Aufenthalte in Berlin, prakticirte in Ohlau und seit 1801 in Breslau, wurde hier 1809 Mitglied der Medicinalcommission, 1810 Generalsecretär der Schlesischen Gesellschaft für vaterländische Cultur, 1811 außerordentlicher Professor und Medicinalrath, 1813 ordentlicher Professor der Medicin an der Universität, 1814 dirigirender Arzt des Kuh’schen Hausarmen-Medicinal-Instituts, war 1813–14 Vorstandsmitglied der französischen Lazarethe, seit 1815 Mitglied des Medicinalcollegiums für Schlesien, 1823 Professor an der med.-chir. Lehranstalt, 1824 Geheimer Medicinalrath, später Director der med.-chir. Lehranstalt und der delegirten Ober-Examinationscommission zur Prüfung höherer Medicinalpersonen und starb am 13. April 1845. Wendt’s Schriften bewegen sich auf allen Gebieten der Medicin. Außer einer Reihe von Journalaufsätzen publicirte er u. a.: „Ueber Enthauptung im Allgemeinen“ (Breslau 1803); „Ueber chirurgische Heilmittellehre“ (Breslau und Leipzig 1811); „De methodo formulas medicas concinnandi“ (Breslau 1813; deutsch, ebd. 1826); „Die Lustseuche in allen ihren Richtungen und allen ihren Gestalten“ (ebd. 1816, 19, 25); „Die Hülfe bei Vergiftungen und bei den verschiedenen Arten des Scheintodes (ebd. 1818, 1825); „Die Kinderkrankheiten systematisch dargestellt“ (Breslau und Leipzig 1822, 1826); „Praktische materia medica“ (Breslau 1830, 1834). – W. gab noch heraus: „Correspondenzblatt der Schlesischen Gesellschaft für Vaterländische Cultur“ (4 Bände, ebd. 1810–1814).

Biogr. Lex. VI, 239.