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Artikel „Wendt, Hermann Friedrich“ von Julius Pagel in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 41 (1896), S. 719–720, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Wendt,_Hermann_Friedrich&oldid=- (Version vom 19. April 2024, 21:00 Uhr UTC)
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Wendt: Hermann Friedrich W., Ohrenarzt, geboren am 8. März 1838 in Leipzig, studirte seit 1855 in Jena und Leipzig, erwarb am letztgenannten Orte die Doctorwürde mit der Inauguralabhandlung: „De valvulae vaginalis dispositione naturali, morbosa, vitiosa“, einer gründlichen Anatomie und Pathologie des Hymen, worin übrigens auch der Nachweis geliefert wird, daß dies Wort als Masculinum zu gebrauchen richtiger ist. Nachdem W. zu seiner weiteren Vervollkommnung die geburtshilflichen Anstalten zu Prag und Wien besucht hatte, übernahm er 1862 eine Assistentenstelle an der Leipziger Gebärklinik, die er bis 1863 behielt. Von jetzt ab wandte er sich ausschließlich dem Specialstudium der Ohrenheilkunde zu, besuchte zu diesem Zwecke nochmals Wien und einige andere Universitäten, habilitirte sich dann 1866 für dieses Fach als Docent an der Leipziger Universität, übernahm die von Professor Winter daselbst [720] begründete Poliklinik für Ohrenkranke, wurde 1874 außerordentlicher Professor der Heilkunde, starb aber bereits am 21. October 1875 an den Folgen einer Gehirnaffection. W. war ein sehr gesuchter Ohrenarzt und hat sich um die wissenschaftliche Entwicklung dieses Fachs namentlich in pathologisch-anatomischer Beziehung sehr verdient gemacht. Erwähnenswerth sind besonders seine Forschungen über das Verhalten der Paukenhöhle beim Fötus und beim Neugeborenen und dessen forensische Bedeutung, sowie eine Reihe anderer theils im Archiv für Heilkunde, theils im Archiv für Ohrenheilkunde und in Schmidt’s Jahrbüchern erschienener litterarischer Arbeiten. Für das große Ziemssen’sche Handbuch lieferte er den Abschnitt über die Krankheiten der Nasenrachenhöhle und des Rachens. Von W. rührt auch eine reiche Sammlung von makro- und mikroscopischen Präparaten her, die er für das pathologische Institut in Leipzig angefertigt hat.

Biogr. Lex. VI, 240.