ADB:Waldow, Arnold Christoph von

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Artikel „Waldow, Arnold Christoph v.“ von Bernhard von Poten in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 40 (1896), S. 720–721, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Waldow,_Arnold_Christoph_von&oldid=- (Version vom 25. Dezember 2024, 18:14 Uhr UTC)
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Waldow: Arnold Christoph v. W., königlich preußischer Generallieutenant, am 15. April 1672 als der Sohn des Rittmeisters v. W. vom Derfflinger’schen Regiment zu Pferd auf dem Gute Stolzenfelde bei Schönfließ in der Neumark geboren, bezog 1690 die Universität Frankfurt a. O., trat 1694 beim Leibdragonerregimente in das preußische Heer, ward am 5. December 1702 zum Lieutenant befördert und bei Höchstädt so schwer verwundet, daß er als Invalide ausscheiden mußte. Wiederhergestellt nahm er in Mecklenburg-Schwerin, wo neue Regimenter errichtet wurden und dessen Truppen theilweise in preußischem Solde im Spanischen Erbfolgekriege fochten, als Capitän und [721] Chef einer Compagnie im Dragonerregimente Krassow Dienste, erhielt 1712 als Oberst das Commando eines Regiments zu Pferde, machte jenen Krieg, namentlich auch die Schlacht bei Malplaquet, und den Pommerschen Feldzug vom Jahre 1715 mit, ward im Nachtgefechte vom 5./6. März 1719, welches der spätere preußische Feldmarschall von Schwerin den mit der Reichsexecution beauftragten Hannoveranern bei Wallsmühlen lieferte, verwundet und ging, als Herzog Karl Leopold demnächst seine Truppen entließ, auf seine in der Neumark belegenen Güter Hammer und Költschen. 1728 trat er als Oberst und Chef des Kürassierregiments Nr. 12 zum zweiten Male in das preußische Heer, ward 1732 zum Generalmajor und 1740 zum Generallieutenant befördert, erhielt von König Friedrich Wilhelm I., der ihn gern bei sich sah, und den er 1738 auf der Reise nach Holland begleitete, eine Drostei und von Friedrich dem Großen am 19. Juli 1741 zu Königsberg i. Pr. den Schwarzen Adlerorden, führte im nämlichen Jahre sein Regiment in das Lager von Brandenburg und im folgenden nach Böhmen in den ersten Schlesischen Krieg, wurde am 17. Mai in der Schlacht bei Chotusitz schwer am Kopfe verwundet und starb infolge davon am 9. April 1743 zu Breslau. Am Morgen des Schlachttages, wo er unter dem Erbprinzen Leopold von Anhalt-Dessau das zwanzig Schwadronen starke erste Treffen der Cavallerie des linken Flügels befehligte, war er unwohl und deshalb nicht mit jenem zur Erkundigung vorgeritten; als es aber zum Kampfe kam, stieg er zu Pferde, griff die angreifenden Oesterreicher an und hielt dadurch ihren Vormarsch auf. Sein Name befindet sich auf den Gedenktafeln am Denkmale König Friedrich’s II. zu Berlin.

Gleichzeitig diente im preußischen Heere sein 1682 geborener jüngerer Bruder Friedrich Siegmund v. W., welcher, nachdem er unter König Karl XII. von Schweden am Nordischen Kriege theilgenommen hatte, 1724 in preußische Dienste trat, Chef des Kürassierregiments Nr. 8 war, als Generalmajor den ersten Schlesischen Krieg mitmachte und 1742 auf seinem Gute Mörchentin starb.

C. F. Pauli, Leben großer Helden des gegenwärtigen Krieges VI, 71. Halle 1760.