ADB:Walchner, Friedrich August

Empfohlene Zitierweise:

Artikel „Walchner, Friedrich August“ von Wilhelm von Gümbel in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 40 (1896), S. 656–657, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Walchner,_Friedrich_August&oldid=- (Version vom 3. Oktober 2024, 23:25 Uhr UTC)
Allgemeine Deutsche Biographie
>>>enthalten in<<<
[[ADB:{{{VERWEIS}}}|{{{VERWEIS}}}]]
<<<Vorheriger
Walch, Karl Friedrich
Band 40 (1896), S. 656–657 (Quelle).
[[| bei Wikisource]]
Friedrich Walchner in der Wikipedia
Friedrich August Walchner in Wikidata
GND-Nummer 117116556
Datensatz, Rohdaten, Werke, Deutsche Biographie, weitere Angebote
fertig
Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Kopiervorlage  
* {{ADB|40|656|657|Walchner, Friedrich August|Wilhelm von Gümbel|ADB:Walchner, Friedrich August}}    

{{Normdaten|TYP=p|GND=117116556}}    

Walchner: Friedrich August W., fruchtbarer Schriftsteller auf dem Gebiete der Mineralogie, Geognosie und Chemie, von 1823–25 erst Privatdocent, dann außerordentlicher Professor an der Universität Freiburg i. B., seit 1825 Professor der Mineralogie, Geognosie und Chemie an der polytechnischen Schule in Karlsruhe, war am 2. September 1799 in Meersburg am Bodensee als Sohn eines hervorragenden Verwaltungsbeamten geboren. W. zeichnete sich durch einen glänzenden Vortrag als Lehrer und durch umfassende technische Kenntnisse aus. Er wurde daher auch zum Mitglied der Direction des Forst- und Bergwesens im Großherzogth. Baden berufen und erhielt 1838 den Titel eines Bergrathes. Als Schriftsteller trat W. zuerst in einer Abhandlung „Ueber den Hyalosiderit“ (Schweigg. Journ. 39, 1823) hervor, welcher dann eine große Reihe von meist kurzen Schriftstücken folgte. Als die wichtigeren derselben sind hervorzuheben: „Ueber metall. Titan in Eisenschlacken“ (das. 41, 1824); „Ueber Chrom im [657] Olivin“ (das. 27, 1826); „Chemische Untersuchung e. dem Tafelspath ähnlichen Hochofenschlacke (das.); „Sur les minérais piriformes de Kandern“ (Mém. d. l. Soc. hist. nat. de Strassbourg I 1830 und in Leonhard’s Min. Taschenbuch 1828); „Universalité de la présence du cuivre et de l’arsenic dans les eaux minérales“ (Compt. rend. 23, 1846), besonders wichtig für die hygienische Anwendung gewisser arsenhaltiger Heilquellen. Von umfassenderen Werken sind zu nennen: „Handbuch der Mineralogie und Geognosie“ (2 Bde., 1832–1833), welches Werk mit einigen Abänderungen auch die erste Abtheilung von Oken’s Naturgeschichte bildet und seiner Zeit vielfach benutzt wurde, ferner: „Chemie, volksfaßlich bearbeitet“ (1843) und „Lehrbuch der unorganischen Chemie“ (1849), weiter: „Darstellung der geolog. Verhältnisse der am Nordrande des Schwarzwaldes hervortretenden Mineralquellen“ (1849) und als die bedeutendste seiner Schriften: „Handbuch der Geognosie“ (1851), ein auf breiter Grundlage angelegtes, sehr umfassendes, mit vieler Umsicht und Litteraturkenntniß abgefaßtes Werk, welches leider unvollendet nicht über den ersten, die alluvialen, diluvialen und tertiären Bildungen behandelnden Band fortgesetzt wurde. Seit 1855 pensionirt, beschäftigte sich W. noch weiter mit geologischen Studien und bergtechnischen Unternehmungen. Er starb am 17. Februar 1865 zu Karlsruhe.

Poggendorff, Biogr. Lexikon II, 1244. – Weech, Bad. Biog. II, 421.