ADB:Vogel, Johann Ludwig Andreas

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Artikel „Vogel, Johann Ludwig Andreas“ von Julius Pagel in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 40 (1896), S. 113, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Vogel,_Johann_Ludwig_Andreas&oldid=- (Version vom 26. Dezember 2024, 03:52 Uhr UTC)
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Vogel: Johann Ludwig Andreas V., Arzt, geboren am 6. Januar 1771 als Sohn eines Kaufmanns zu Arnstadt in Schwarzburg-Sondershausen, besuchte dort das Lyceum, studirte seit Ostern 1791 zu Jena, erlangte daselbst 1794 mit der Inauguralabhandlung: „De fatuitate“ die medicinische Doctorwürde und ließ sich noch in demselben Jahre in Stadt-Ilm als Arzt nieder, wo er so glücklich prakticirte, daß er bereits 1799 die Auszeichnung in Gestalt seiner Ernennung zum schwarzburg-rudolstädtschen Rath erhielt. Doch siedelte er 1811 nach seiner Vaterstadt und von da 1815 nach Sondershausen über. Nachdem er später noch vorübergehend in Gotha prakticirt hatte, folgte er 1818 einer Berufung als Bezirksarzt nach Esthland. Hier lebte er in der Nähe von Reval, erhielt 1823 eine Stellung als Professor in Kasan, war 1831 während der berüchtigten europäischen Choleraepidemie Mitglied der Commission zur Erforschung dieser Krankheit in Saratow und erkrankte selbst daran. 1837 nahm er einen Urlaub, um später gänzlich von seinen Aemtern zurückzutreten und seine letzten Lebensjahre in Gotha zuzubringen, wo er am 3. September 1840 starb. V., der übrigens auch den Titel eines Kaiserl. Russischen Staatsraths führte, hat als Schriftsteller eine recht fruchtbare Thätigkeit entwickelt. Ein vollständiges Verzeichniß aller seiner Schriften findet sich in Callisen’s med. Schriftstellerlexikon Bd. XX, S. 200–204 und Bd. XXXIII, S. 169. Wir führen daraus von selbständig erschienenen Schriften an: „Taschenbuch für angehende Geburtshelfer“ (Erfurt 1798); „Vollständiges Lehrbuch der medicinischen und chirurgischen Geburtshülfe“ (ebd. 1802); „Diätetisches Lexicon oder theoretisch-praktischer Unterricht über Nahrungsmittel u. s. w.“ (ebd. 1800–1803, 3 Thle; dänisch: Kopenhagen 1815); „Allgemeins medicinisch-pharmaceutisches Formel- oder Recept-Lexicon“ (ebd. 1802–1806, 3 Bde.); „Die Heilkunst der Wunden, Fracturen, Gliederstümpfe und Verbrennungen“ (Gotha 1817); „Die Heilkunst der venerischen Krankheiten“ (ebd.); „Die Heilkunst der Krätze, der Flechten und des Aussatzes“ (ebd. 1818); „Die Wunder des Magnetismus“ (Erfurt und Gotha 1818). Ferner gab er seit 1801 „Almanach des Ernstes und des Scherzes für Aerzte“, seit 1802 die „Gesundheitszeitung“ und seit 1814 die Zeitschrift „Hygaea“ heraus und schrieb zahlreiche kleine Artikel und Journalaufsätze, meist casuistische Beiträge aus den verschiedensten Gebieten der Medicin.

Vgl. noch Biogr. Lexicon VI, 138 und die daselbst angegebenen Quellen.