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Artikel „Ulrich, Heinrich“ von Paul Johannes Rée in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 39 (1895), S. 255, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Ulrich,_Heinrich&oldid=- (Version vom 23. Dezember 2024, 12:12 Uhr UTC)
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Ulrich: Heinrich U. (oder Vllrich), Maler und Kupferstecher in Nürnberg, geboren um 1572 in Nürnberg, † 1621 ebendaselbst oder in Wien, wohin er sich 1615 begeben hat. Der um 1655 in Nürnberg thätige gleichnamige Kupferstecher ist wahrscheinlich sein Sohn. Auf den von ihnen herrührenden Stichen finden sich die Bezeichnungen H V. HV. H. Ulr. und ähnliche. Die frühesten Stiche des älteren Meisters gehören der Zeit um 1595 an. Außer Bildnissen finden wir unter seinen Kupferstichen Blätter mit biblischen, mythologischen, allegorischen und genrehaften Darstellungen, daneben kommen in verschiedener Folge von je 12 Blatt zeitgenössische Kostümbilder vor, eine gleich große Folge weist Soldatendarstellungen auf, eine andere Abbildungen von Vögeln. Auch Wappendarstellungen und Schriftenvorlagen schuf er, und nach dem Vorbilde von Dürer’s Wunderschwein stach er ein im Amte Kadolzburg zur Welt gebrachtes wunderbares Hirschkalb. Das i. J. 1606 von Johann Imhof herausgegebene „Tugendbüchlein oder Theatrum virtutis et honoris“ versah er mit Abbildungen, darunter die Copien von Dürer’s großem Triumphwagen Kaiser Maximilian’s, sowie von dessen Pirckheimer-Bildniß. Ein mit dem Monogramm H V. versehenes Bildniß des Künstlers vom Jahre 1665 rührt wohl von dem erwähnten, nur durch wenige Stiche bekannten jüngeren Meister dieses Namens her, ein anderes stach der 1720 verstorbene J. A. Böner.

Nagler, Neues allgem. Künstlerlexikon XIX (1849). – Nagler, Die Monogrammisten III (1863). – J. Heller, Praktisches Handbuch für Kupferstichsammler 1850. –