ADB:Tychsen, Thomas Christian

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Artikel „Tychsen, Thomas Christian“ von Carsten Erich Carstens in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 39 (1895), S. 51, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Tychsen,_Thomas_Christian&oldid=- (Version vom 2. November 2024, 22:52 Uhr UTC)
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Tychsen: Thomas Christian T., gelehrter Theologe. Er war geboren am 8. Mai 1758 im Kirchdorfe Horsbüll, Kreis Tondern, Schleswig-Holstein, wo der Vater Prediger, eine Zeit lang Hardespropst war. Er studirte Theologie und Philologie in Kiel und Göttingen, und erhielt 1783 ein Reisestipendium, mit dem er Frankreich, Spanien, die Lombardei besuchte und zuletzt längere Zeit sich in Wien aufhielt. Nachdem er rite zum Dr. philos. promovirt und sich als Privatdocent in Göttingen habilitirt hatte, ward er 1785 außerordentlicher und 1788 ordentlicher Professor der Theologie daselbst. 1806 erhielt er den Charakter als Hofrath, erst 1817 Dr. theol. Er starb am 23. October 1834. Er war ordentliches Mitglied der Gesellschaft der Wissenschaften in Göttingen und mehrerer auswärtigen Wissenschaftsgesellschaften. Seine erste schriftstellerische Arbeit war: „Ueber den Luxus der Athenienser und dessen Einfluß auf den Staat“ (1781), gekrönt von der Hessen-Kasselschen Gesellsch. d. Alterthümer. Dem folgte eine Preisschrift „über die ältesten Gottheiten der Römer“. Eine große Reihe gelehrter Abhandlungen von ihm finden sich in den Comm. societatis regiae scientiarum Gottg. Desgleichen in der von ihm mit Mitscherlich und Heeren herausgegebenen Bibliothek der alten Litteratur und Kunst, 1786–91. „Grundriß einer Archäologie der Hebräer“ erschien 1789. Er besorgte die zweite Auflage von Koppe’s N. T. perpetua annotatione illustratum (1791), 3. Aufl. 1822 und die Herausgabe von Michaelis’ Anmerk. zur Uebers. d. N. T. Thl. IV, 1792 und dessen Neuer oriental. Bibliothek Bd. IX, 1793. Zuletzt beschäftigte er sich vorzugsweise mit den orientalischen Sprachen. Seine „Grammatik der arabischen Schriftsprache“ (Göttingen 1823) ist ein vielgebrauchtes Lehrbuch geworden. Er ist der Lehrer der berühmten Orientalisten W. Gesenius und Ewald gewesen, die beide sein Andenken geehrt haben. Sein letztes Werk war: „De inscriptionibus in Hispania repertis“ (Göttingen 1831).

Pütter, Gelehrtengesch. von Göttingen II, 184. – Rüder, Conversationslex. IV, 658. – Saalfeld III, 338. – Saxii onomasticon VIII, 418. – Kordes, Schlesw.-Holst. Schriftstellerlex. S. 360. – Lübker-Schröder II, 638. – Alberti II, 492. – Herzog, Theol. Realencyklopädie 1. Aufl. (in der 2. Aufl. weggelassen).