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Artikel „Trautmann, Johann Georg“ von Hermann Arthur Lier in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 38 (1894), S. 518–519, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Trautmann,_Johann_Georg&oldid=- (Version vom 25. Dezember 2024, 18:17 Uhr UTC)
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Trautmann: Johann Georg T., Maler, wurde im J. 1713 als Sohn eines Sattlers in Zweibrücken geboren. Vom Vater für die Erlernung seines [519] eigenen Handwerks bestimmt, wußte er es doch durchzusetzen, daß er sich dem Künstlerberuf widmen durfte. Er wurde Schüler des Hofmalers F. F. Bellon in Zweibrücken, in dessen Lehre er vom 1. Januar 1729 bis zum 31. December 1732, also vier Jahre lang, mit gutem Erfolge thätig war. Er wandte sich hierauf nach Frankfurt a. M. und fand hier bei Johann Hugo Schlegel mehrere Jahre hindurch Beschäftigung. Seine Beziehungen zu dem Tapetenmaler Johann Gabriel Kiesewetter, in dessen Geschäft er einige Zeit als Gehülfe mitwirkte, führten dazu, daß er sich mit dessen Tochter Magdalena Ursula im J. 1740 vermählte. Indessen konnte ihn der handwerksmäßige Betrieb der Malerei auf die Dauer nicht befriedigen. Er gab ihn daher schon nach einigen Jahren auf und suchte fortan als freier Künstler selbständig zu schaffen. Am liebsten malte er nach dem Vorbilde Daniel van Heyl’s nächtliche Feuersbrünste, theils nach eigener Anschauung, theils nach der Eingebung seiner Phantasie. Er fand mit diesen Bildern großen Beifall bei seinen Zeitgenossen, die namentlich seinen Brand von Troja, den er mehrmals malte, bewunderten. Später schuf er Porträts, Genrescenen und größere Compositionen aus der biblischen und weltlichen Geschichte, wobei er Ostade, Brouwer und Teniers, hauptsächlich aber Rembrandt nachzuahmen suchte. Bilder des Künstlers findet man im städtischen Museum zu Frankfurt a. M. und in den Galerien zu Kassel und Darmstadt. Uebrigens wußte T. auch die Radirnadel mit Geschick zu führen. Man kennt sechs von Gwinner aufgezählte Blätter von seiner Hand. Seit dem Jahre 1761 durch den Titel eines kurpfälzischen Hofmalers ausgezeichnet, starb T. im Februar 1769. Sein Talent vererbte sich auf seinen Sohn Johann Peter Trautmann (geboren am 29. November 1745, † am 30. December 1792), der namentlich als Restaurator älterer Oelgemälde einen guten Ruf genoß und selbst als Maler in der Art seines Vaters auftrat.

Vgl. Gwinner, Kunst und Künstler in Frankfurt a. M. S. 285. 287. Frankfurt a. M. 1862. – Eisenmann, Katalog der königl. Gemäldegalerie zu Kassel S. 370–371. Kassel 1888.