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Artikel „Thieme, Clemens“ von l. u. in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 37 (1894), S. 759–760, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Thieme,_Clemens&oldid=- (Version vom 15. November 2024, 10:20 Uhr UTC)
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Thieme: Clemens Th. (auch Thyme geschrieben), geboren um 1666 (nach Koch), kam, nachdem er Reiseprediger des Kurprinzen von Sachsen, Johann Georg, und mit diesem in Italien gewesen war, als Archidiakonus nach Wurzen bei Leipzig, ward 1695 Pastor und Superintendent in Colditz und starb als solcher im Jahre 1732. In Wurzen hatte er wegen seiner Hinneigung zum Pietismus allerlei Streitigkeiten. Der Graf v. Zinzendorf lernte ihn in Halle kennen und trat zu dem weit älteren in ein herzliches Freundschaftsverhältniß, feierte auch, als Th. gestorben war, sein Gedächtniß in einem besondern Gedichte. Th. ist der Dichter des bekannten und noch verbreiteten Liedes: „Ich bin vergnügt und halte stille, wenn mich gleich manche Trübsal drückt“, das, soweit bekannt, sich zuerst in dem Luppius’schen Gesangbuche von 1692 und ohne Angabe des Verfassers gedruckt findet.

[760] Koch, Geschichte des Kirchenlieds. 3. Aufl. IV, 274 f. – Rambach, Anthologie IV, 29 f. – Fischer, Kirchenliederlexikon, 1. Hälfte, S. 323 f. u. Supplement S. 78 f. – Das Gedicht Zinzendorf’s in dessen deutschen Gedichten, Herrnhut 1735, S. 246, Nr. 106. – Vgl. auch Spangenberg im Leben des Grafen v. Zinzendorf, 3. Thl., S. 718 (vom Jahre 1732, § 1.)