ADB:Rambach, Friedrich Eberhard (Philologe)

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Artikel „Rambach, Friedrich Eberhard II.“ von l. u. in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 27 (1888), S. 195–196, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Rambach,_Friedrich_Eberhard_(Philologe)&oldid=- (Version vom 19. April 2024, 09:17 Uhr UTC)
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Rambach: Friedrich Eberhard R. II, erster Sohn von Johann Jakob R. II (s. unten S. 201) aus dessen erster Ehe, wurde am 14. Juli 1767 zu Quedlinburg geboren. Er war ein schwaches Kind und hatte wiederholt [196] schwere Krankheiten zu bestehen; und eine gewisse Kränklichkeit und Schwäche scheint ihm geblieben zu sein. Als sein Vater 1780 nach Hamburg versetzt wurde, mag er wol auf das dortige Johanneum gekommen sein. Er studirte dann Theologie, wandte aber seine Neigung besonders der classischen Philologie und der Litteratur zu. Doch hat er noch (wahrscheinlich in Magdeburg) sein Candidatenexamen gemacht und auch als Candidat gepredigt. Im J. 1791 ward er Lehrer am Friedrichwerder’schen Gymnasium in Berlin, später, wie es scheint an derselben Anstalt, Prorector. Hier in Berlin ward er ein fruchtbarer Schriftsteller; er verfaßte Romane und Erzählungen, welche er zum Theil unter dem Pseudonym Ottokar Sturm, einen Band auch unter dem Namen H. Lenz herausgab, und Dramen verschiedener Art, namentlich Lustspiele und historische Schauspiele; doch ließ er auch pädagogische Abhandlungen, Gedanken über die Alterthumskunde und eine deutsche Sprachlehre drucken und veröffentlichte eine griechische Anthologie und eine Sammlung deutscher Gedichte, „Odeum“ genannt. Außerdem war er mit Friedrich Ludwig Wilhelm Mayer (s. A. D. B. XXI, 573) und Ignaz Aurelius Feßler (s. A. D. B. VI, 724) Herausgeber des „Berliner Archivs der Zeit“, und sodann allein während vier Jahre Herausgeber der „Jahrbücher der preußischen Monarchie“. Im J. 1803 ward er als Professor der altclassischen Sprachen nach Dorpat berufen; hernach ward er dort zum Professor der Cameral-, Finanz- und Handelswissenschaften ernannt; mehrfach war er Decan seiner Facultät und auch Rector der Universität, und dabei war er auch in verschiedenen Commissionen u. s. f. thätig. Zu schriftstellerischer Thätigkeit scheinen ihm seine Aemter in Rußland nicht viel Zeit gelassen zu haben; vielleicht hinderte ihn auch seine Kränklichkeit. Jedenfalls nahm er eine geachtete Stellung ein, wie er denn auch 1816 zum Collegienrath und 1822 zum Staatsrath ernannt ward. Er war zweimal verheirathet und hinterließ eine Reihe von Kindern und hat von diesen eine zahlreiche Nachkommenschaft. Als er im J. 1826 nach Reval mit seiner Frau und einigen Kindern reiste, um sich zu erholen, traf ihn im warmen Bade ein Schlagfluß, in Folge dessen er am 30. Juni st. vet. 1826 starb.

(Es fällt schwer, über ihn sichere Daten zu erhalten; auch die oben angegebenen sind vielleicht nicht ohne Fehler.) Vgl. Goedeke, Grundriß, 1. Aufl., III, S. 1067 f. – Hansen, die Familie Rambach, S. 227 ff. – Raßmann’s Lexikon deutscher pseudonymer Schriftsteller, herausgegeben von Lindner, S. 107 u. 177.