ADB:Taxis, Innocent von
König Ferdinand’s I., indem er durch „vill vnd weite Post Raisen vnd in annder weg“ sich auszeichnete. Als der Füssener Postverwalter Johannes Roschmann während des schmalkaldischen Krieges sich des Landesverrathes schuldig machte, und infolge dessen abgesetzt und aus Tirol verbannt worden war, berief der kaiserliche Generaloberstpostmeister Leonard I. v. T. (S. 514) seinen Vetter Innocenz zur Verwaltung des wichtigen Postamtes Füssen, in dessen Besitz derselbe von König Ferdinand I. am 23. November 1548 und von Kaiser Karl V., welcher zur Unterhaltung dieser Station einen Beitrag leistete, am 15. Mai 1549 auf Lebenszeit bestätigt wurde. An der großen von den Niederlanden nach Italien führenden Poststraße gelegen, war Füssen zugleich auch als der Ausgangspunkt für die Post nach den vorderösterreichischen Landen, dem Breisgau und dem [496] Sundgau von besonderer Wichtigkeit. Zeitweilig verwaltete Innocenz v. T. auch das Postamt zu Augsburg, so nach dem Tode des Ambrosius v. T. († 1546), während der Jahre 1548–1550, wo er vom Rathe dieser Stadt die Ueberweisung eines neuen Posthauses verlangte, da das ursprüngliche bei der Befestigung Augsburgs im J. 1546 niedergerissen worden war. Auch von 1564 bis 1567 lag dem Innocenz v. T. die Verwaltung des Augsburger Postamtes ob, bis er von seinem Vetter, dem jüngeren Seraphin, einem Sohne des Rheinhauser Postmeisters Bartholomäus v. T., aus dieser Stellung verdrängt wurde, obschon Herzog Albrecht V. von Baiern bei Kaiser Maximilian II. sich für Innocenz verwendet hatte. Nach dem in der Freibergischen Capelle zu Füssen erhaltenen Todtenschilde starb Innocenz v. T. am 15. December 1592 als kaiserlicher und königlicher spanischer Rath, nachdem er vier Kaisern und dem erzherzoglich österreichischen Hause als Postmeister gedient hatte.
Taxis: Innocenz v. T., der Stammvater der zu Füssen seßhaft gewordenen Linie der Familie T., war seit dem Jahre 1537 im Dienste des habsburgischen Hauses thätig, und zwar zunächst am Hofe- Paul v. Stetten, Geschichte der Stadt Augspurg I, 448. Franckfurt u. Leipzig 1743. – v. Hefner, Bayerischer Antiquarius. Erste Abtheilung. I, 315. München 1866. – Rübsam, Johann Baptista von Taxis, S. 87. Freiburg 1889.