Empfohlene Zitierweise:

Artikel „Stenglein, Michael“ von Franz Heinrich Reusch in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 36 (1893), S. 50–51, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Stenglein,_Michael&oldid=- (Version vom 22. Dezember 2024, 09:36 Uhr UTC)
Allgemeine Deutsche Biographie
>>>enthalten in<<<
[[ADB:{{{VERWEIS}}}|{{{VERWEIS}}}]]
Nächster>>>
Steno, Nicolaus
Band 36 (1893), S. 50–51 (Quelle).
[[| bei Wikisource]]
Nach Wikipedia-Artikel suchen
Michael Stenglein in Wikidata
GND-Nummer 119421259
Rohdaten, Werke, Deutsche Biographie, weitere Angebote
fertig
Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Kopiervorlage  
* {{ADB|36|50|51|Stenglein, Michael|Franz Heinrich Reusch|ADB:Stenglein, Michael}}    

{{Normdaten|TYP=p|GND=119421259}}    

Stenglein: Michael St., katholischer Geistlicher, geboren am 18. Juni 1810 zu Bamberg, † am 11. Mai 1879 in der Irrenanstalt zu St. Georgen bei Baireuth. Er war der einzige Sohn eines reichen Beamten. Seinen ersten Unterricht erhielt er durch Privatlehrer. Infolge eines Falles und, wie er in seiner Selbstbiographie angibt, einiger Ohrfeigen eines Lehrers wurde er als Knabe harthörig, allmählich fast taub. Nachdem er 1828 das Gymnasium zu Bamberg absolvirt hatte, besuchte er das dortige Lyceum, verstand aber, wie er sagt, von den philosophischen Professoren nur den der Physik, von den theologischen keinen, und war fast ausschließlich auf sein Privatstudium angewiesen. 1834 wurde er trotz seiner Harthörigkeit, da er, als vermögend, auf eine Anstellung in der Diöcese keinen Anspruch machte, in das Priesterseminar aufgenommen, 1835 zum Priester geweiht und in München zum Doctor der Theologie promovirt; seine Dissertation heißt: „Historische Zeugnisse der vier ersten Jahrhunderte über den Verfasser des Briefes an die Hebräer“ (1835). Im J. 1838 begleitete er den Erzbischof v. Frauenberg zum Landtage nach München. In demselben Jahre hielt er zu Bamberg die Trauerrede auf den Feldmarschall Fürsten von Wrede, die gedruckt wurde. Er arbeitete schon als Student unter [51] J. H. Jäck (s. A. D. B. XIII, 531) auf der Bamberger Bibliothek (in dessen Beschreibung der Bibliothek, 1834, ist die Beschreibung der Theologie und der Litteraturgeschichte von St.), wurde später Accessist und nach dem Tode Jäck’s dessen Nachfolger als Bibliothekar. Er war ein talentvoller und kenntnißreicher Mann, aber ein Sonderling und wurde allmählich irrsinnig. – In der Tübinger theologischen Quartalschrift von 1840 steht ein Aufsatz von St. über den Aufenthalt des Apostels Petrus in Rom. In Petzholdt’s Deutschen Bibliotheken, 1853, ist die Geschichte und Beschreibung der Bamberger Bibliothek von St. In dem Münchener „Archiv für theologische Litteratur“, 1842–43, sind die „Dr. St. in B.“ unterzeichneten Recensionen, in der Manz’schen Realencyklopädie die zahlreichen mit Cm unterzeichneten Artikel von St. 1871 veröffentlichte er als Separatabdruck aus der Wiener „Allg. Litteraturzeitung“ Nr. 10, 11 „Herr Pius Bonifacius Gams O. S. B. als Biograph J. A. Möhler’s und als Herausgeber der Möhler’schen Kirchengeschichte“ (s. A. D. B. XXII, 61). Eine Biographie des Fürstbischofs Franz Ludwig (v. Erthal) von Würzburg und Bamberg (s. A. D. B. VII, 310), für die St. lange Material sammelte, ist nicht vollendet.

Heindl, Galerie berühmter Pädagogen, Jugendschriftsteller u. Componisten, 1859, II, 487 (der Artikel ist sicher von St. selbst). – Privatmittheilungen von Bekannten.