ADB:Stengel, Franziska von
Maximilian Emanuel und seine Baiern“ (III, 1835) – „Sinzendorf. Wahrheit und Dichtung“ (II, 1885) – „Otto von Oldesloe“ (1888) – „Karl Ludwig, Kurfürst von der Pfalz und Luise von Degenfeld, oder Leidenschaft und Liebe“ (1838) – „Der Bäckerjunge“ (II, 1841) – „Die letzten Zähringer“ (II, 1842) – „Das apulische Kind“ (1843) – „Wildhanns'“ (III, 1843) – „Die Rose von Innspruck“ (II, 1844). Das äußere Leben der Schriftstellerin war ein sehr stilles. Als Wohlthäterin der Armen und als Gründerin der unter dem Protectorate der Prinzessin Marie von Baden stehenden Kleinkinderschule zu Mannheim genoß sie die allgemeinste Verehrung, welche auch nach ihrem Tode noch einen Ausdruck fand in dem Denkmal, das ihr die Stadt auf dem Friedhofe setzen ließ.
Stengel: Franziska v. St., Romanschriftstellerin, wurde am 6. Mai 1801 zu Mannheim als die Tochter des 1851 gestorbenen Kanzlers am badischen Obergericht zu Mannheim, Ernst v. St., geboren und kam schon nach wenigen Monaten nach Bruchsal, wohin ihr Vater als damaliger Oberhofgerichtsrath versetzt worden war. Hier hatte sie das achte Lebensjahr erreicht, ohne daß für ihre geistige Ausbildung etwas Besonderes geschehen war, als ihr Vater dem Collegio, bei dem er angestellt war, wieder nach Mannheim folgen mußte. Franziska besuchte hier bis zu ihrem 13. Jahre die öffentliche Schule und erhielt dann bis zum 16. Jahre Privatunterricht in allen Wissenschaften und Künsten, die sich für ein Mädchen gebildeten Standes eignen. Der Tod ihrer Mutter legte ihr darnach die Pflicht auf, die Sorge für das Hauswesen und die jüngeren Geschwister zu übernehmen, und sie konnte vor der Hand an ihre geistige Ausbildung nicht mehr denken: blieb ihr doch kaum Zeit, sich in der Malerei, die sie besonders liebte, zu üben. Als sie etwas freier athmen konnte, wandte sie sich mit Vorliebe der Dichtkunst zu und veröffentlichte mehrere Proben derselben in verschiedenen Jahrgängen der Zeitschrift „Charis“. Seit dem Jahre 1826 pflegte sie ausschließlich das Gebiet des Romans und war nach dieser Seite hin bis zu ihrem Tode 1843 sehr productiv. Alle ihre Romane haben, wie das bei ihrem Charakter gar nicht anders möglich war, eine veredelnde Tendenz, und wenn die Titel mancher ihrer Schriften sehr stark an die sogenannten Colportage-Romane erinnern, so darf nicht unerwähnt bleiben, daß bei der Wahl dieser Titel die Ansicht des Verlegers vorwiegend den Ausschlag gegeben hat. Ihre Schriften sind „Das Diadem und der Blüthenkranz, eine Geschichte aus Englands Schreckensperiode“ (1826) – „Monica, die Gottgeweihte“ (II, 1828) – „Adrienne“ (III, 1829) – „Die letzten Zapolya“ (II, 1831) – „Die Assassinen, oder die Eroberung der Königsperle durch den Bund der Blutigen“ (1832) – „Der Fürst und die Bäuerin“ (1833) – „- Schindel, Die deutschen Schriftstellerinnen des 19. Jahrhunderts II, 340. – Mittheilungen aus der Familie.