ADB:Stein, Georg Wilhelm (Professor der Medizin)

Empfohlene Zitierweise:

Artikel „Stein, Georg Wilhelm“ von Franz von Winckel in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 35 (1893), S. 614, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Stein,_Georg_Wilhelm_(Professor_der_Medizin)&oldid=- (Version vom 26. November 2024, 05:23 Uhr UTC)
Allgemeine Deutsche Biographie
>>>enthalten in<<<
[[ADB:{{{VERWEIS}}}|{{{VERWEIS}}}]]
Band 35 (1893), S. 614 (Quelle).
[[| bei Wikisource]]
Georg Wilhelm Stein der Jüngere in der Wikipedia
Georg Wilhelm Stein der Jüngere in Wikidata
GND-Nummer 117241016
Datensatz, Rohdaten, Werke, Deutsche Biographie, weitere Angebote
fertig
Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Kopiervorlage  
* {{ADB|35|614|614|Stein, Georg Wilhelm|Franz von Winckel|ADB:Stein, Georg Wilhelm (Professor der Medizin)}}    

{{Normdaten|TYP=p|GND=117241016}}    

Stein: Georg Wilhelm St., der Neffe, ebenfalls in Kassel am 26. März 1773 geboren, ging mit der Uebersiedelung seines Oheims 1792 ebenfalls an die Universität Marburg. Hier promovirte er 1797 mit einer Dissertation „De situ et inclinatione pelvis“, publicirte dann den Beckenneigungsmesser seines Oheims und gab nach dessen Tode die siebente Auflage von dessen Lehrbuch der Geburtshülfe heraus. Von 1803, wo er Nachfolger des Oheims als Director der Entbindungsanstalt in Marburg wurde, verblieb er daselbst bis 1819 und publicirte in dieser Zeit geburtshülfliche Abhandlungen verschiedener Art, namentlich aber von 1808–1813 die „Annalen der Marburger Entbindungsanstalt“. Als er 1819 einem Ruf an die neugegründete Universität nach Bonn folgte, schrieb er ein Programm über die Frage: „Was war Hessen der Geburtshülfe und was war die Geburtshülfe Hessen?“ 1822 publicirte er eine „Lehre der Hebammenkunst“ und 1825 sein „Lehrbuch der Geburtshülfe“. Sein Hauptverdienst besteht in der guten Darstellung der Ursachen der Beckenverunstaltungen; seine Schreibweise war oft breit und unklar. 1826 trat er von der akademischen Lehrthätigkeit zurück, arbeitete aber noch an verschiedenen geburtshülflichen Zeitschriften fleißig mit und gab auch 1830 noch eine Schrift über das Abreißen und Zurückbleiben des Kopfes nach der Fußgeburt heraus. Er starb erst im 97. Lebensjahre am 10. Februar 1870.

Siebold, Versuch einer Geschichte der Geburtshülfe II, 663. – Gurlt-Hirsch’s Biograph. Lexikon V, 522.