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Artikel „Steffan, Arnold“ von Hyacinth Holland in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 35 (1893), S. 548–549, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Steffan,_Arnold&oldid=- (Version vom 25. Dezember 2024, 19:16 Uhr UTC)
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Steffan: Arnold St., Landschaftsmaler, geboren 1848 zu München, † am 4. December 1882, kämpfte schon die ersten dreizehn Jahre mit dem Leben und wurde nur durch die unermüdliche Pflege und Sorgfalt seiner Eltern gerettet. Als seine Gesundheit endlich gestärkt und befestigt schien, wendete er sich nach dem Vorbilde seines Vaters, des geschätzten Landschafters Johann Gottfried St., zur Malerei, genoß durch M. Echter und Alexander Strähuber gründliche Unterweisung im Zeichnen, trat dann in die Schule des Karl v. Piloty und bildete sich schließlich unter dem Einflusse des Vaters, auf Studienreisen nach den baierischen und Tiroler Alpen, in Oesterreich und dem Schweizerlande. Die Ergebnisse davon erschienen bald in einer Reihe von Landschaften, welche die ideale, stilisirte Auffassung der älteren Schule mit der Technik der modernen Realisten in glücklicher Weise vereinten. Dazu gehören beispielsweise ein Bild „Aus Oberbaiern“ (1872); ein „Spätherbst“ mit Motiven aus Berchtesgaden fesselte durch mächtigen Aufbau seiner Massen und ernstes Colorit (vgl. Lützow’s Zeitschrift 1874. IX. Bd. S. 452 und 500), ebenso ein anderes Bild „Auf der Höhe des Wallenstädtersee“ (beide in der Ausstellung zu Düsseldorf 1874). Ein warm empfundenes und gut angeordnetes, zudem mit großer Gewandtheit ausgeführtes „Leutstetten“ (mit schöner Fernsicht über den Starnbergersee und die weite Alpenkette) erschien im Münchener Kunstverein. Voraus gingen ein „Meerstrand bei Amalfi“ (1871) und eine Schweizergegend mit der „Jungfrau“ (1872); 1877 folgten ein feinbehandeltes Motiv „Von der Isar“, dann ein „Vierwaldstättersee“; 1879 ein „Hohlweg“ (aus der Ramsau) u. s. w. Während der Künstler die Freude eines schönen Schaffens und seit 1874 verheirathet, das glücklichste Familienleben genoß, brach unerwartet das Geschick mit schweren Schlägen über ihn herein. Erst erkrankte seine Gattin; als er dann zu ihrer Erholung nach Südtirol eilte, berührte ihn ein Schlaganfall, welcher seine rechte Seite lähmte und ihn beinahe der Sprache beraubte; der selbst Pflege bedürftige sah am 3. November desselben Jahres (1879) der geliebten Frau in das Grab. In seiner Kunst Trost zu suchen, begann er mit der ungewohnten Linken zu malen, bis auch diese versagte und der geistig und leiblich gefolterte, erst 34 Jahre zählende Mann am 4. December 1882 seine Seele aushauchte.

[549] Vgl. Beilage 56 Allgem. Zeitung vom 25. Februar 1883. – Kunstvereins-Bericht für 1882. S. 73. – Seubert, Lexikon 1879. III, 356.