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Artikel „Stadler, Alois Martin“ von Hermann Arthur Lier in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 35 (1893), S. 380, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Stadler,_Alois_Martin&oldid=- (Version vom 6. Oktober 2024, 23:08 Uhr UTC)
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Stadler: Alois Martin St., Historienmaler. St. wurde am 12. April 1792 zu Imst in Tirol geboren, wo sein Vater Kreisingenieur war. Da dieser sich selbst als Maler und Radirer versucht hatte, erkannte er bald die Begabung seines Sohnes und sandte ihn daher nach Innsbruck in die Zeichenschule Peter Denifle’s, wo er so große Fortschritte machte, daß sich der Maler Joseph Schöpf auf Empfehlung des Freiherrn von Hormayr seiner annahm und ihn als Gehülfen bei der Ausführung von Fresken verwandte. Von Schöpf kam St. im J. 1812 auf die unter der Leitung J. Peter Langer’s stehende Akademie zu München. Die Unterstützung des Kronprinzen Ludwig ermöglichte es ihm, im J. 1819 eine Reise nach Italien und Rom anzutreten und bis zum J. 1822 daselbst zu verweilen. Nach München zurückgekehrt, erhielt er von dem inzwischen zur Regierung gelangten König Ludwig eine Reihe ehrenvoller Aufträge, hauptsächlich aber fand er als Kirchenmaler in seiner Heimath Beschäftigung. Aus diesem Grunde siedelte er kurz vor seinem frühen Ende nach Tirol über und starb dort am 11. März 1841 zu Sterzing. Als das beste Bild Stadler’s gilt seine Kreuzabnahme Christi auf dem Calvarienberg bei Bozen. Im Ferdinandeum zu Innsbruck befinden sich drei Bilder von seiner Hand: eine Madonna in der Glorie, darunter St. Georg und St. Nicolaus, eine Madonna mit dem Kinde, das einem Bischof den Kranz reicht, und Paris als Hirt. Die übrigen Werke des Künstlers, soweit sie überhaupt noch bekannt sind, hat man zerstreut in verschiedenen Tiroler Kirchen, z. B. in Axams, Imst und zu Stilfes bei Sterzing zu suchen.

Wurzbach XXXVII, 53–55. – Josef Egger, Die Tiroler und Vorarlberger. Wien und Teschen 1882. S. 424. – Katalog der Gemälde-Sammlung im Ferdinandeum zu Innsbruck. Innsbruck 1890. Nr. 350–352. – Vgl. Julius Schnorr von Carolsfeld, Briefe aus Italien. Gotha 1886. S. 392.