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Artikel „Spina, de“ von Friedrich Jännicke in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 35 (1893), S. 197–198, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Spina,_de&oldid=- (Version vom 22. November 2024, 15:51 Uhr UTC)
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de Spina, (de l’Espine), aus den Niederlanden stammende Adels- und Gelehrtenfamilie. Der Ahnherr der in Deutschland geborenen Familienglieder war

Peter de Spina I., 1526 zu Armentières geboren, Arzt und Stadtphysicus zu Aachen, vorübergehend Leibarzt bei Christian von Dänemark, † zu Aachen 1569. Aus seiner Ehe mit Agnes von Bourgeois entsproß

Peter de Spina II., geboren am 26. März 1563 zu Aachen, Student der Medicin zu Basel, Jena, Leipzig, Paris und Padua. Nach seiner 1587 vollzogenen Promotion ließ er sich als Arzt in Aachen nieder, wurde aber 1599 nach Heidelberg als Leibarzt zu Friedrich IV. von der Pfalz berufen und 1617 daselbst Professor. Er starb am 7. October 1622 und hinterließ 4 Söhne: Konrad – 1594 geboren, 1645 im Haag gestorben; Jurist – Eberhard, Friedrich und

Peter de Spina III., geboren am 24. Januar 1592 zu Aachen. Dieser – ebenfalls Mediciner – studirte zu Paris, Padua und Basel, promovirte 1615, kam 1620 als Professor nach Heidelberg und übernahm nach seines Vaters Tode dessen Aemter. Die Kriegsunruhen veraulaßten ihn, 1628 Heidelberg zu verlassen; er wandte sich nach Darmstadt und wurde hier Leibarzt des Landgrafen; 1633 kehrte er nach Heidelberg zurück, verließ die Universität aber 1635 schon wieder, um nach Frankfurt a. M. als Physicus Primarius überzusiedeln. Er starb daselbst am 23. März 1655. Peter de S. III war einer der berühmtesten Aerzte seiner Zeit und vielfach von fürstlichen Personen in Anspruch genommen. 1641 erneuerte Ferdinand III. seinen Adelstand.

Peter de Spina IV., Sohn des vorigen, geboren zu Darmstadt am 11. November 1630, studirte Medicin, promovirte 1653 zu Padua und ließ sich darauf als Arzt in Frankfurt a. M. nieder. Er starb am 5. Februar 1669. Sein Bruder Johannes de Spina I., geboren am 19. Juni 1642 zu Frankfurt, studirte die Rechte zu Marburg, Leyden und Köln, promovirte 1677 zu Heidelberg und starb daselbst als Professor und Kirchenrath am 10. September 1689. – Peter de Spina IV. hatte 4 Söhne: Peter, David, Franz und Johannes.

Peter de Spina V., geboren zu Frankfurt a. M. am 22. März 1661, promovirte zu Leyden 1685 mit der Dissertation „de elephantiasi“ und ließ sich noch im gleichen Jahre in seiner Vaterstadt als Arzt nieder. Er wurde 1698 daselbst Resident der Generalstaaten und starb als solcher am 28. September 1741, nachdem er 1711 unter dem Namen von Grooßenhaagen in den Freiherrnstand erhoben worden war. – Sein nächst jüngerer Bruder David war am 4. Octbr. 1662 zu Frankfurt geboren, studirte Medicin und promovirte 1687 zu Leyden mit der Dissertation „de philtromania“. Er ließ sich 1688 zu Frankfurt als Arzt nieder, kam 1710 als Professor nach Heidelberg, woselbst er gestorben. Von seinen Schriften sind zu nennen: „Manuale sive lexicon pharmaceutico-chymicum“ (Frankfurt a. M. 1700/1), „Medicina veterum et neotericorum“ und „Medicina pauperum seu stercorologia“ (4°. Worms 1711). – Die beiden jüngsten Brüder der genannten waren Militärs: Franz, geboren 1664, war Lieutenant im Jungheim’schen Regiment, Johannes de S. II., geboren 1665, anfänglich [198] Jurist, Oberst und Commandant von Dillenburg. Der letzte wurde gleich seinem ältesten Bruder Peter 1711 in den Freiherrnstand erhoben.

Der oben genannte Johannes de Spina I hatte zwei Söhne, von denen der älteste Karl Ernst, geboren 1681 zu Heidelberg, Mediciner war, der jüngere Friedrich Peter, am 5. August 1688 zu Heidelberg geboren, Jura in Marburg und seiner Vaterstadt studirte, 1716 promovirte und als Professor am Gymnasium zu Hanau am 24. September 1721 starb.

Balth. Venator, Vita de Spina (II). Straßb., 1625). – Beck und Buxtorff, Supplement zu dem Baselischen allgemeinen historischen Lexikon II, 1039. – Jöcher, Allgemeines Gelehrten-Lexikon IV, 740. – Stricker in Hirsch, Biogr. Lexikon der Aerzte V, 488.