Empfohlene Zitierweise:

Artikel „Serpilius, Georg“ von l. u. in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 34 (1892), S. 38–39, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Serpilius,_Georg&oldid=- (Version vom 22. November 2024, 11:38 Uhr UTC)
Allgemeine Deutsche Biographie
>>>enthalten in<<<
[[ADB:{{{VERWEIS}}}|{{{VERWEIS}}}]]
<<<Vorheriger
Serenarius, Adam
Nächster>>>
Serrarius, Petrus
Band 34 (1892), S. 38–39 (Quelle).
[[| bei Wikisource]]
Georg Serpilius in der Wikipedia
Georg Serpilius in Wikidata
GND-Nummer 100335764
Datensatz, Rohdaten, Werke, Deutsche Biographie, weitere Angebote
fertig
Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Kopiervorlage  
* {{ADB|34|38|39|Serpilius, Georg|l. u.|ADB:Serpilius, Georg}}    

{{Normdaten|TYP=p|GND=100335764}}    

Serpilius: Georg S., ein um die Geschichte der geistlichen Liederdichtung verdienter Theologe, stammte aus einer schon in der Reformationszeit bekannten Familie. Lorenz Quendel, um 1500 zu Bela in Ungarn geboren, wandte sich, nachdem er schon Plebanus in seiner Vaterstadt gewesen war, der Reformation zu und studirte zu Wittenberg, wo er bei Melanchthon im Hause wohnte, und ward dann als lutherischer Prediger nach Bela zurückberufen. Der Sitte jener Zeit gemäß latinisirte er seinen Namen und nannte sich Laurentius Serpilius. Er starb am 11. Juni 1574 als lutherischer Prediger in Leybitz. Sein Sohn und sein Enkel waren auch Geistliche, sein Urenkel Jurist; alle drei hießen Johannes. Des letztgenannten, der Syndikus und Stadtrichter zu Oedenburg war († 4. December 1686), Sohn ist unser Georg S. Derselbe wurde geboren am 11. Juli 1668 zu Oedenburg, studirte in Leipzig Theologie, wurde 1690 Prediger zu Wilsdruff bei Dresden und kam von hier 1695 nach Regensburg, wo er im J. 1709 Superintendent wurde und am 8. November 1723 starb; Er hat eine Anzahl theils gelehrter, theils erbaulicher Schriften drucken lassen, vorzüglich [39] aber wandte er seine Muße zu hymnologischen Studien an, und während seine übrigen Schriften jetzt nicht mehr gelesen werden, verdienen seine zur Geschichte der geistlichen Liederdichtung geschriebenen Werke noch immer die Beachtung, die ihnen zu theil wird. In einer für uns fast ungenießbaren Form und unter einer oft erdrückenden Last von Citaten enthalten sie einzelne werthvolle Beobachtungen und nicht unwichtige Angaben namentlich für die Geschichte einzelner Lieder. Es sind die zwei größeren Werke zu nennen, die „Zufälligen Gedanken bei … Joh. Christoph Olearii … kurzem Entwurf einer … Liederbibliothek“, Regensburg 1703, nebst Fortsetzung, und seine „Schriftmäßige Prüfung des ohnlängst publicirten hohensteinischen“ (nicht holsteinischen, wie Jöcher sagt) „Gesangbuches, Regensburg 1710. Außerdem gab er Abhandlungen über einzelne Lieder heraus, in denen er über ihre Entstehung, ihren Text und dessen Veränderungen u. dgl. m. Mittheilungen machte; so z. B. „Anmerkungen über Pauli Sperati … Lied: Es ist das Heil uns kommen her“, Regensburg 1707; u. a. m. – Ein Bruder Georg’s, Christian S., geb. 1672, † 1714, war auch Theologe; er lebte eine Zeit lang bei Johann Friedrich Mayer (vgl. A. D. B. XXI, 99) in Hamburg und war zuletzt Pastor in Oedenburg.

Jöcher IV. Sp. 522. – Nach Oettinger, Moniteur des dates, 25. Lief., S. 54, starb Georg S. am 8. Nov. 1729; doch beruht diese Angabe wohl auf einem Druckfehler.