Empfohlene Zitierweise:

Artikel „Sebus, Johanna“ von Hermann Arthur Lier in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 33 (1891), S. 510–511, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Sebus,_Johanna&oldid=- (Version vom 16. November 2024, 06:16 Uhr UTC)
Allgemeine Deutsche Biographie
>>>enthalten in<<<
[[ADB:{{{VERWEIS}}}|{{{VERWEIS}}}]]
<<<Vorheriger
Sebregondi, Maria di
Nächster>>>
Seccard, Ludwig
Band 33 (1891), S. 510–511 (Quelle).
[[| bei Wikisource]]
Johanna Sebus in der Wikipedia
Johanna Sebus in Wikidata
GND-Nummer 118760335
Datensatz, Rohdaten, Werke, Deutsche Biographie, weitere Angebote
fertig
Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Kopiervorlage  
* {{ADB|33|510|511|Sebus, Johanna|Hermann Arthur Lier|ADB:Sebus, Johanna}}    

{{Normdaten|TYP=p|GND=118760335}}    

Sebus: Johanna S., das durch ihr heldenmüthiges Rettungswerk berühmt gewordene siebzehnjährige Mädchen, dessen Heldentod Goethe in der Cantate: „Johanna Sebus“ gefeiert hat, war im J. 1792 als Tochter eines Bootsmannes im Dorfe Brienen, eine Stunde von Cleve, geboren. Nach dem frühen Tode ihres Vaters unterhielt sie ihre Mutter, bei der sie allein von sechs Kindern zurückgeblieben war. Sie zeichnete sich durch Fleiß, Frömmigkeit, Sittsamkeit und Schönheit aus. Auf dem Markte zu Cleve war sie als das „Briennsche Hannchen“ vortheilhaft bekannt. Als am 13. Januar 1809 der große Cleverhamer Deich infolge einer plötzlich eingetretenen Rheinüberschwemmung durchbrach und die Eis- und Wassermassen Brienen verheerten, rettete Johanna ihre Mutter, indem sie sie auf dem Rücken auf eine sichere Anhöhe trug. Als sie bereits in Sicherheit war, hörte sie den Hülferuf der bei ihrer Mutter zur Miethe wohnenden Frau Johanna Theresia Kuppers, welche mit ihren drei Kindern zurückgeblieben war. Trotz der Warnung des Deichgrafen Theodor Reymers eilte sie zur Rettung der Unglücklichen noch einmal in die Fluth, wurde aber selbst von den Wellen verschlungen. Die französische Behörde errichtete ihr im Jahre 1811 zu Cleve ein Denkmal.

J. H. Hagenberg, Johanna Sebus. Ein Cultur- und Sittengemälde infolge des Goethe’schen Heldengedichtes. Merseburg 1855. – Düntzer, Goethe’s lyrische Gedichte. 2. Aufl., II., Leipzig 1876, S. 321, 322. – Goethe’s [511] Werke, II. Mit Einleitung und Anmerkungen von G. v. Loeper. 2. Ausgabe. Berlin 1883, S. 17, 18 und 301.