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Artikel „Schuster, Matthias“ von Heinrich Welti in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 34 (1892), S. 770, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Schuster,_Matthias&oldid=- (Version vom 25. Dezember 2024, 18:48 Uhr UTC)
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Schuster *): Mathias S., Sänger, wurde 1804 zu Niederleis im Erzherzogthum Oesterreich geboren, seine Erziehung genoß er im Kloster Heiligenkreuz bei Wien. Er wurde zum Lehrerstand bestimmt und besuchte daher das Seminar Korneuburg, wo er auch sorgfältigen Musikunterricht erhielt. Als Lehrer in Wien angestellt, erregte er in Gesellschaften und beim Kirchendienst durch seine schöne und große Tenorstimme Aufsehen und wurde veranlaßt, seine herrliche Naturgabe gehörig zu schulen. Der berühmte Gesangsmeister Benelli förderte ihn soweit, daß er 1823 zu Brünn als Graf Almaviva in Rossini’s Barbiere seinen ersten Bühnenversuch wagen konnte. Er fiel so gut aus, daß S. alsbald auf Provinzbühnen Stellung fand und schon im J. 1825 für das Kärthnerthortheater auf fünf Jahre verpflichtet wurde: Hier beherrschte er das lyrische Fach. 1830 wandte er sich nach Berlin, und trat als Ramiro eine Stellung am Königstädtischen Theater an, die er aber schon 1831 gegen eine bessere am Dresdener Hoftheater vertauschte, wo er sowohl in der italienischen als in der deutschen Oper lange Jahre verdienstlich wirkte. Seine besten Rollen waren: Max, Adolar, Hüon, Pylades, Florestan, Tamino, George Brown, Joseph, Othello, Rodrigo, Almaviva, Elvino, Melchthal u. a. Nachdem er im Juli 1847 pensionirt worden war, starb S. am 14. September 1850 zu Dresden.

Vgl. Wurzbach XXXII, 259.

*) Zu Bd. XXXIII, S. 106.