ADB:Schröter, Johannes von
Johann Friedrich’s I.[WS 1], Kurfürsten von Sachsen, gefolgt und dieser Fürst noch vor seiner Ankunft gestorben war, übertrug ihm der Herzog von Sachsen-Weimar eine Professur der Medicin an der [569] Universität Jena und ernannte ihn zu seinem Leibarzte. In dieser Stellung erwarb er sich große Verdienste, speciell um die Universität, deren erster Rector er war, erhielt vom Kaiser Ferdinand I. den Adelsbrief, sowie 1579 in Padua die Würde eines Comes palatinus. S., der im Alter von 80 Jahren am 31. März 1593 starb, galt für einen der scharfsinnigsten Diagnostiker. Von seinen Schriften, deren Verzeichniß die unten genannten Quellen bringen, führen wir an: „Themata de thermis“ (Jena 1558); „Themata de peste“ (Jena 1562); „Gründlicher Bericht und Rathschlag, wie man sich in der Pestilenz hüten und bewahren, auch wenn jemand damit befleckt“ u. s. w. (Leipzig 1566; 1583).
Schroeter: Johannes v. S., Arzt, geboren 1513 in Weimar, erhielt seine erste Erziehung in Naumburg und zeigte schon früh Sinn für Wissenschaften, besonders für die litterarischen und philosophischen Studien. Er bezog 1533 zum Studium der Humaniora die Universität Wittenberg und übernahm nach Beendigung desselben eine Stellung als Schulrector zu Stams im Innthale, gab diese aber auf, um 1542 nach Wittenberg zurückzukehren, woselbst er sich fortab dem Studium der Medicin widmete, das er nur kurze Zeit, während er als Rector der Landschule in Wien thätig war, unterbrach. 1549 ging er zur Fortsetzung seiner Studien nach Padua, kehrte 1551 nach Wien zurück, erlangte hier am 2. Januar 1552 die Doctorwürde und bald darauf einen Lehrstuhl der Medicin an der dortigen Facultät. Als er 1554 einem Rufe als consultirender Arzt an das Krankenbett- Vergl. noch Eloy, Dictionn. histor. IV, p. 226. – Biogr. Lexikon etc., herausgegeben von A. Hirsch, V, 287. – Poggendorff, Biogr.-litterar. Handwörterbuch II, 846.
Anmerkungen (Wikisource)
- ↑ Vorlage: Johann Friedrich’s II.