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Artikel „Schott“ von Robert Eitner in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 32 (1891), S. 395, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Schott&oldid=- (Version vom 25. Dezember 2024, 14:01 Uhr UTC)
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Schott. B. Schott’s Söhne, Verlagshandlung in Mainz, Brüssel, London und Paris, deren Verlagsnummer bereits die Zahl 24 000 überschritten hat. Es ist mir nicht gelungen, über den Gründer der Handlung, Bernhard S., und über seine Thätigkeit Näheres zu erfahren. Eine Anfrage bei den heutigen Geschäftsbesitzern hat nur die Gewißheit ergeben, daß sie nichts über ihre Vorfahren wissen und auch nicht einmal im Besitze der alten Verlagskataloge sind. Nur ein Document hat sich erhalten und zwar die Ernennung zum Hofmusikhändler des Kurfürsten Karl Friedrich vom Jahre 1780. Bernhard Schott nennt sich auf seinen ersten Notenstichen: B. Schott in Mainz, Kupferstecher und zwar bereits im J. 1770. 1817 starb er und das Geschäft ging auf seine Söhne Andreas (geboren 1781, † 1840) und Johann Josef (geboren am 12. December 1782, † am 4. Februar 1855) über, welche die Firma in B. Schott’s Söhne änderten. Erst unter den letzteren nahm das Geschäft jenen Aufschwung, welcher ihm nach und nach die ganze Welt öffnete, indem sie Zweiggeschäfte in Belgien, Frankreich und England gründeten. Trotz manchem bedeutenden Verlagsartikel den die Firma erwarb, hat sie sich mit Ausnahme der Zeitschrift Cäcilia (1824–39 und 1842–48) nie in sogenannte gewagte Verlagsunternehmungen eingelassen, sondern hübsch abgewartet, bis ein Componist die gehörige Sicherheit gewährte, daß seine Werke auch ein gewinnbringendes Unternehmen seien. So verlegte sie erst 1825 Beethoven’sche Compositionen und neben Schlesinger in Berlin, der ähnliche Grundsätze befolgte, von da ab fast ausschließlich. Aehnlich verfuhr sie mit Richard Wagner. Im übrigen hat wohl keine Verlagshandlung der Welt so viel an musikalischer Tageslitteratur veröffentlicht, die aber stets reißende Abnahme fand und die Besitzer der Firma zu reichen Männern machte. Ein im biographischen Lexikon des deutschen Buchhandels (Leipzig[WS 1] bei Pfau, einem soeben vollendeten Verlagsunternehmen) befindlicher Artikel über die Firma, wozu sie selbst das Material lieferte, spricht von einer von Franz S. und seiner Gattin (Betty Braunrasch) gegründeten Stiftung, aus deren Ertrag ein ständiges städtisches Orchester in Mainz erhalten wird. Beide starben kurz hintereinander in den Jahren 1874, 8. Mai und 1875, 5. April. Von wann die Stiftung datirt ist, wird in obiger Biographie nicht angegeben, auch ist weder der Betrag des Capitals noch die Bedingungen verzeichnet. Die jetzigen Besitzer sind Franz Ritter v. Landwehr und Dr. L. Strecker.


Anmerkungen (Wikisource)

  1. Vorlage: Leipig