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Artikel „Schlegel, Johann Rudolf“ von Richard Hoche in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 31 (1890), S. 384–385, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Schlegel,_Johann_Rudolf&oldid=- (Version vom 19. April 2024, 18:40 Uhr UTC)
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Schlegel: Johann Rudolf S., Schulmann des 18. Jahrhunderts. Er wurde als der Sohn eines Bäckers am 15. October 1729 in der Reichsstadt Heilbronn geboren, erhielt seine Bildung auf dem dortigen Gymnasium und wurde auch, da er die Eltern früh verlor, dem trefflichen Rector Bernhold[WS 1] zur häuslichen Erziehung übergeben. 1748 bezog er die Universität Jena, um Theologie zu studiren, blieb hier auch drei Jahre, ging aber 1751 noch nach Göttingen, wo er namentlich durch Mosheim sich angezogen und gefördert fühlte. Insbesondere wurde hier sein lebhaftes Interesse für geschichtliche Forschungen geweckt und gebildet. Nach der Rückkehr in die Heimat war er nur kurze Zeit daselbst Candidat; schon 1754 ernannte ihn der Heilbronner Rath zum Prediger in Beckingen, einem der Reichsstadt gehörigen Dorfe; 1756 wurde er Prediger in Heilbronn selbst. Als der Rector Bernhold im Januar 1760 starb, wählte der Rath S. zu dessen Nachfolger. Dieses Amt hat er unter allgemeiner Anerkennung als tüchtiger Lehrer und Leiter bis an seinen Tod – 22. Febr. 1790 – geführt, auch zugleich die öffentliche Bibliothek in Heilbronn verwaltet und daneben noch als Prediger gewirkt. Von seinen nicht sehr zahlreichen schriftstellerischen Arbeiten sind die Abhandlungen „De situ Alisi“ (1761), „De Fortuna respiciente“ (in Clemm’s Amoenitates litterariae), „De statuis Principum“ (1764), „De Pietate veterum in defunctos Principes“ (1765) zu nennen. Ueber die seltenen Werke der Heilbronner Bibliothek hat er verschiedene Berichte veröffentlicht. Eine fünfbändige Geschichte von Frankreich erschien 1762–1767; auch gab S. die J. L. v. Mosheim’sche Kirchengeschichte in 6 Bänden von 1770–1788 neu heraus und ist der Verfasser des 1774 erschienenen neuen Heilbronner Gesangbuches. Unter den Pädagogen seiner Zeit hat er sich durch eine Reihe von Schulschriften über Basedow’s „chimärische“ Bestrebungen einen Namen gemacht.

[385] Schlichtegroll, Nekrolog f. 1790 S. 188–199. – Saxii Onomasticon, VIII, 253 ff. – Meusel, Lexikon der von 1750–1800 verstorbenen Schriftsteller, XII, 197–199, wo auch ein vollständiges Schriftenverzeichniß sich findet.


Anmerkungen (Wikisource)

  1. Georg Samuel Bernhold (1720–1760)