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Artikel „Schlegel, Gottlieb“ von Adolf Häckermann in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 31 (1890), S. 376–377, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Schlegel,_Gottlieb&oldid=- (Version vom 14. Oktober 2024, 02:26 Uhr UTC)
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Schlegel: Gottlieb S., Theolog und praktischer Geistlicher, geboren am 16. Februar 1739 in Königsberg i. Ostpr., † am 27. Mai 1810, wurde von [377] Riga, woselbst er ein Pastorat bekleidete, im J. 1790, da er wegen seiner Gelehrsamkeit und scharfsinnigen Kritik dem Statthalter Fürsten von Hessenstein empfohlen war, von Gustav III. als erster Professor der Theologie und Generalsuperintendent nach Greifswald berufen, wo er sein Lehramt mit einer Rede: „De vi et efficientia, quam lux aetatis in studiis theologicis et cognoscenda religione habet et de eo quod circa eam theologorum est“ antrat. Im Geist der damals aus der Wolf’schen Philosophie hervorgehenden Aufklärung hielt er Vorlesungen über Dogmatik, Moral und Symbolik, an welchen auch E. M. Arndt theilnahm, und verfaßte in gleichem Sinne 1792 den schwedisch-pommerschen Landeskatechismus, sowie seine „Grundlage der Dogmatik“ (1806). Als er auch das in ähnlicher Weise veränderte Landesgesangbuch 1796 einführte, erregte dies die Opposition mehrerer Geistlichen, namentlich des Propstes Theobul Kosegarten zu Altenkirchen (s. A. D. B. XVI, 751), infolge dessen noch mehrere andere Landgemeinden das alte von Jak. Heinr. Balthasar 1750 herausgegebene Gesangbuch beibehielten.

Kosegarten, Geschichte der Universität Greifswald I, 310. – Overkamp, Memoria Theophili Schlegel 1811. – Kosegarten, Das alte und neue Gesangbuch, in seinen Reden und kleinen prosaischen Schriften, herausgegeben von Mohnike I, 226–254. – Rühs, pommersche Denkwürdigkeiten, S. 225, 328.