ADB:Schladen, Friedrich Heinrich Leopold von

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Artikel „Schladen, Friedrich Heinrich Leopold von“ von Paul Bailleu in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 31 (1890), S. 324–325, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Schladen,_Friedrich_Heinrich_Leopold_von&oldid=- (Version vom 20. April 2024, 02:11 Uhr UTC)
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Schladen: Friedrich Heinrich Leopold v. S., geboren zu Berlin am 14. Juni 1772, verlebte seine Jugend zum Theil in Nürnberg, wo sein Vater, der Major Karl Friedrich Gottlieb v. S., die preußischen Rekrutirungen in Franken leitete, studirte in Erlangen und Göttingen Rechts- und Staatswissenschaften und wurde am 28. December 1790 als Legationsrath in die diplomatische Pepiniere zu Berlin aufgenommen. Am 5. Februar 1794 zum Kammerherrn ernannt, besuchte er im Sommer desselben Jahres seinen Vater, der unter Hohenlohe am Rhein commandirte (vgl. das interessante Tagebuch[WS 1] über diese Reise in den „Mittheilungen aus den nachgelassenen Papieren eines preußischen Diplomaten“), und wurde am 10. Februar 1795 als Secretär dem Gesandten Preußens in Wien Lucchesini beigegeben, dessen Zufriedenheit und Vertrauen er zu gewinnen wußte. Schon nach zwei Jahren ging S. als Gesandter nach Lissabon, wo er, hauptsächlich mit Vertretung der preußischen Handelsinteressen beauftragt, mit einer längeren Unterbrechung bis zum März 1803 verblieb, um dann die preußische Gesandtschaft in München zu übernehmen. Bei Ausbruch des Krieges von 1806 wurde er in das preußische Hauptquartier berufen, jedoch erst nach dem Wiedereintritt Hardenberg’s, der ihm sehr wohlwollte, zu diplomatischen Geschäften herangezogen. Am 30. September 1807 erfolgte seine Ernennung zum preußischen Gesandten in Petersburg, eine Stellung, der er sich nicht gewachsen zeigte. Gegen Ende des Jahres 1811 verließ S. Petersburg und ging nach Wien, wo er sich mit der Gräfin Henriette v. Schönfeld, Tochter des früheren sächsischen Gesandten in Wien, vermählte und zugleich auf seine Bitte vom König Friedrich Wilhelm III. in den Grafenstand erhoben wurde (1813). Nach wiederholten vergeblichen Bemühungen um Wiederanstellung wurde S. im Juni 1817 als Wirklicher Geheimer Rath zum preußischen Vertreter in Constantinopel ernannt. Nach wenigen Jahren schon verließ er diese Stellung wieder (1820) und ging nach längerem Aufenthalt in Wien als Gesandter nach den Niederlanden (Januar 1824). In Brüssel verwickelte ihn seine Neigung für das Spiel in Unannehmlichkeiten, die im Jahre 1827 seine Abberufung nöthig machten. In den Ruhestand versetzt, lebte er in Trier, Düsseldorf und Godesberg, wo er am 30. (nach anderen Angaben am 31.) August 1845 gestorben ist.

Vgl. Preußen in den Jahren 1806 und 1807. Ein Tagebuch. Mainz 1845. – Mitteilungen aus den nachgelassenen Papieren eines preußischen [325] Diplomaten, herausgegeben von dessen Neffen L. v. L. (Ledebur). Berlin 1868. – Acten des Geh. Staatsarchivs zu Berlin.


Anmerkungen (Wikisource)

  1. Vorlage: Tngebuch