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Artikel „Scher-Erz, Sigismund“ von Rochus von Liliencron in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 31 (1890), S. 116, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Scher-Erz,_Sigismund&oldid=- (Version vom 23. November 2024, 13:05 Uhr UTC)
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Scher-Erz: Sigismund S., geboren am 6. September 1584 zu Annaberg, als Sohn eines Bergmanns, kam nach beendigten Studien in Leipzig und Wittenberg 1607 als Pfarrer nach Arnesfeld bei Annaberg, 1610 nach Schlackenwald in Böhmen, 1616 nach Karlsbad und 1619 als deutscher Prediger an die Dreifaltigkeitskirche in Prag. 1622 wurde er aber mit den wenigen anderen dort gebliebenen deutschen Pfarrern abgesetzt und über die Grenze geschafft, unter vielfachen Leiden, welche er selbst in seinem „Vale Pragense“ beschrieben hat. Noch im selben Jahre erhielt er zu Lüneburg eine Pfarre und 1623 auch die dortige Superintendentur. Auch hier hatte der schwergeprüfte Mann harte Nöthe zu bestehen; nicht nur durch die schweren Kriegsläufte und durch die Pest, welche ihm in einem Jahre sieben Kinder raubte, sondern auch durch die Schwarmgeistereien Felgenhauer’s und seiner Anhänger (s. A. D. B. VIII, 278). Er starb am 31. December 1639. Von den gehaltvollen Kirchenliedern, deren meiste in seiner Erbauungsschrift „Fuga melancholiae“, 2 Thle. 1630, 1633 gedruckt sind, verbreiteten sich in den älteren Gesangbüchern „Es ist mir lieb und meine Freud“, „Mein Seel dich freu und lustig sei“, „Wem Gott ein fröhlich’s Herz beschert“.

Wetzel, Hymnop. III. – Koch, Kirchenlied3, III, 103.