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Artikel „Schaumburg, Ernst“ von Bernhard von Poten in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 30 (1890), S. 643, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Schaumburg,_Ernst_von&oldid=- (Version vom 22. November 2024, 02:55 Uhr UTC)
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Schaumburg: Ernst (seit 1852 „von“) S., preußischer Oberst und Geschichtschreiber, 1807 zu Wickrath in der Rheinprovinz geboren, 1827 Secondlieutenant bei dem damals in Deutz in Garnison stehenden 4. Dragonerregiment, ward im Laufe seiner Dienstzeit, außer in der Front, als Lehrer an einer Divisionsschule, in der Adjutantur und im Generalstabe verwendet und trat 1856 als Commandeur des 8. Ulanenregiments in Pension. Er widmete seine Muße besonders dem Studium der Geschichte des Niederrheins und Westfalens und veröffentlichte eine große Zahl von Untersuchungen über dieselbe in Zeitschriften, so in den „Annalen des Geschichtsvereins für den Niederrhein“ (Schlacht bei Crefeld etc.), der „Zeitschrift des Bergischen Geschichtsvereins“ (Kurfürst Johann Wilhelm, Geschichte des Stiftes Gerresheim etc.), der „Zeitschrift des Aachener Geschichtsvereins“, der „Westdeutschen Zeitschrift“. Eine Reihe von Forschungen legte er auch in selbständig erschienenen Schriften nieder. Es erschienen: „Fürstbischof Bernhard von Galen und die Stadt Münster“, Münster 1853; „Zur Geschichte der Befestigung der Stadt Münster“, Münster 1854; „Die Begründung der Brandenburgisch-Preußischen Herrschaft am Niederrhein oder der Jülich-Clevesche Erbfolgestreit“, Wesel 1859. Daß er auch auf anderen Gebieten geschichtlichen und namentlich kriegsgeschichtlichen Wissens zu Hause war, zeigte seine Mitarbeiterschaft an dem von dem Unterzeichneten in den Jahren 1876 bis 1880 herausgegebenen „Handwörterbuch der gesammten Militärwissenschaften“ und an der Darmstädter „Allgemeinen Militärzeitung“. Ferner veröffentlichte er ein militärisches Lebensbild seines früheren Vorgesetzten „Generallieutenant z. D. Wilhelm Freiherr v. d. Horst“, Berlin 1875. Während des Krieges von 1870/71 war er als stellvertretender Brigadecommandeur der Cavallerie noch einmal als Soldat thätig. Er starb am 10. October 1882 zu Düsseldorf. Seine Arbeiten zeichnen sich durch Gründlichkeit der Forschung und gefällige Darstellung aus.

Allgemeine Militär-Zeitung, Nr. 91, Darmstadt 15. November 1882.