Empfohlene Zitierweise:

Artikel „Schönhuth, Ottmar“ von Eugen Schneider in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 32 (1891), S. 307–308, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Sch%C3%B6nhuth,_Ottmar&oldid=- (Version vom 24. November 2024, 05:15 Uhr UTC)
Allgemeine Deutsche Biographie
>>>enthalten in<<<
[[ADB:{{{VERWEIS}}}|{{{VERWEIS}}}]]
Nächster>>>
Schönichen, Georg
Band 32 (1891), S. 307–308 (Quelle).
Ottmar Schönhuth bei Wikisource
Ottmar Schönhuth in der Wikipedia
Ottmar Schönhuth in Wikidata
GND-Nummer 116868546
Datensatz, Rohdaten, Werke, Deutsche Biographie, weitere Angebote
fertig
Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Kopiervorlage  
* {{ADB|32|307|308|Schönhuth, Ottmar|Eugen Schneider|ADB:Schönhuth, Ottmar}}    

{{Normdaten|TYP=p|GND=116868546}}    

Schönhuth: Ottmar S., am 6. April 1806 als Sohn des Amtmanns und Universitätspflegers zu Sindelfingen geboren, trat als Student, nachdem er 1826 das Tübinger Stift bezogen hatte, in enge Beziehung zu Ludwig Uhland. Der Aufenthalt auf dem Hohentwiel, wo er später als Pfarrverweser lebte, und die Bekanntschaft mit dem Freiherrn v. Laßberg förderte vollends seinen Sinn für heimische Geschichte, Litteratur und Sage. Er gab zuerst (1834) die Laßberg’sche Nibelungenhandschrift heraus und erlebte noch den Triumph, daß seine zuerst bespöttelte Ansicht über das Alter und die Bedeutung derselben von gewichtiger Seite anerkannt wurde; dem Nibelungenlied folgte die Klage sammt Sigenot und Eggenlint (1839). Sein unermüdlicher Sammelfleiß erstreckte sich bald auf die verschiedensten Gebiete: in etwa 130 kleineren und größeren Werken hat er die Früchte desselben zusammengetragen, wobei ihn freilich seine Verehrung für das Alte als solches hinderte, die nöthige Sichtung zu vollziehen. Neben der Herausgabe von „Luthers geistlichen Liedern und Psalmen“ (1829), von „Herolds Chronik der Stadt Hall“ (1855), der Mitherausgabe der „Lebensbeschreibung von Götz v. Berlichingen“ (1859), neben der Bearbeitung von 55 [308] Volksbüchern hat S. eine Menge Lebensbilder, sowie Chroniken einer stattlichen Zahl von Orten geschrieben, so eine von Sindelfingen (1834), von Reichenau (1836), Hohentwiel (1836), Krautheim (1846), Schönthal (1850), Mergentheim (1857), Friedrichshafen und Langenargen (1863). Am bekanntesten ist sein volksthümliches Werk über „die Burgen, Klöster, Kirchen und Kapellen Württembergs und Hohenzollerns“ (1860–1861); wol am besten seine „Kirchliche Geschichte Württembergs und des Hohenloher Landes im Zeitalter der Reformation“ (1842). Als Pfarrer in den fränkischen Gemeinden Dörzbach (1837), Wachbach (1842), Edelfingen (1854) angestellt, war S. zugleich langjähriger Vorstand des historischen Vereins für das württembergische Franken. Der vielschreibende Mann hat jedem etwas geboten. Er starb am 6. Februar 1864 in Edelfingen.

Vgl. Euler, Ottmar Schönhuth.