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Artikel „Rot, Adam“ von J. Braun in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 29 (1889), S. 294, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Rot,_Adam&oldid=- (Version vom 22. November 2024, 15:20 Uhr UTC)
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Rot: Adam R., (auch Roth), einer der ersten Buchdrucker in Italien, war aus der Gegend von Metz gebürtig, hatte sich anfänglich dem geistlichen Stande geweiht, wie daraus hervorgeht, daß er sich selbst als Clericus der Diöcese Metz bezeichnet, wandte sich dann aber, wie so viele andere Cleriker bald nach der Erfindung Gutenberg’s, der neuen Kunst zu. Er kam im Jahre 1471 nach Rom, und begann daselbst die Druckkunst auszuüben. Nachdem die Typographie 1464 in Italien Eingang gefunden hatte und zwar in Subiaco durch die beiden Deutschen B. Sweynheim und A. Pannartz, verbreitete sie sich dort viel rascher als in Deutschland, und so entstanden auch in Rom, das zwar außerhalb des großen Verkehrskreises lag, aber doch ein Sitz der Gelehrsamkeit war, bald nacheinander verschiedene Druckereien. Die beiden genannten Deutschen siedelten 1467 mit ihrer Druckwerkstatt nach Rom über, in dem gleichen Jahre begann Ulrich Hahn daselbst seine Thätigkeit, dem dann 1469 sich Georg Lauer aus Würzburg anschloß, und als fünfter Deutscher folgte dann 1471 Adam R., der bis 1475 daselbst druckte. Von der großen Schnelligkeit, mit welcher sich die Druckkunst in Italien ausbreitete, gibt uns die Thatsache ein Bild, daß bereits 1480, wo es in Deutschland erst 23 Städte mit thätigen Buchdruckereien gab, Italien deren schon 40 zählte, und besonders in Rom nahm die Zahl der Druckereien bald so zu, daß bis zum Jahre 1500 bereits 37 Buchdrucker mit 199 Pressen daselbst gewirkt hatten, unter denen allein 25 Deutsche gezählt werden, die für die Ausbreitung der Druckkunst thätig gewesen sind. Abgesehen hiervon, verdient Adam R. auch deshalb noch besonders hervorgehoben zu werden, weil man ihm die Einführung der Diphthongen in der Typographie zuschreibt. Ueber sein Leben und seine geschäftliche Thätigkeit ist nichts bekannt.

Fr. Xav. Laire, Specimen historicum typographiae romanae XV. saeculi. Rom 1778. – J. B. Audiffredus, Catalogus hist.–crit. Romanarum editionum saeculi XV. Rom 1783. – Falkenstein, Buchdruckerkunst. S. 211. Leipzig 1840. – F. Kapp, Geschichte d. Buchhandels. S. 188. Leipzig 1886. – E. Frommann, Aufsätze II, 9. Jena 1881.