Empfohlene Zitierweise:

Artikel „Rosenfeld, Samson Wolf“ von Adolf Brüll in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 29 (1889), S. 207, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Rosenfeld,_Samson_Wolf&oldid=- (Version vom 20. April 2024, 01:54 Uhr UTC)
Allgemeine Deutsche Biographie
>>>enthalten in<<<
[[ADB:{{{VERWEIS}}}|{{{VERWEIS}}}]]
Band 29 (1889), S. 207 (Quelle).
[[| bei Wikisource]]
Kein Wikipedia-Artikel
(Stand August 2013, suchen)
Samson Wolf Rosenfeld in Wikidata
GND-Nummer 121034909
Datensatz, Rohdaten, Werke, Deutsche Biographie, weitere Angebote
fertig
Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Kopiervorlage  
* {{ADB|29|207|207|Rosenfeld, Samson Wolf|Adolf Brüll|ADB:Rosenfeld, Samson Wolf}}    

{{Normdaten|TYP=p|GND=121034909}}    

Rosenfeld: Samson Wolf R., jüdischer Theologe, geboren Januar 1782 in Markt Uhlfeld, † am 12. Mai 1862 in Bamberg. Neben talmudischen Kenntnissen hatte R. schon in früher Jugend sich durch Selbststudium allgemeine wissenschaftliche Bildung erworben. Er war der erste bairische Rabbiner, der die deutsche Predigt in die Synagoge einführte und für eine zeitgemäße Umbildung des jüdischen Religionswesens wirkte. Die durch ihn vollzogene Einweihung einer neuen Synagoge in seiner Vaterstadt (1819), in der er seit 1808 das Amt eines Rabbiners versah, erregte ihrer Zeit allgemeine Aufmerksamkeit. Gleichzeitig erhielten die Emancipationsbestrebungen seiner Glaubensgenossen in Baiern durch die von ihm verfaßte „Denkschrift an die Ständeversammlung“ (München 1819) und andere diesem Zwecke gewidmete Broschüren eine kräftige Förderung. Für ihn selbst hatte dies die eigenthümliche Folge, daß er von dem Fürther Rabbiner-Collegium wegen eines Satzes in ersterer, in welchem man eine religionswidrige Aeußerung erblickte, in den Bann gethan wurde, was indeß die jüdische Gemeinde in Bamberg nicht abhielt, ihn 1826 zu ihrem Rabbiner zu erwählen. Die gemäßigt reformatorische Richtung fand auch in dieser Stellung, in der er bis zu seinem Tode verblieb, in ihm einen treuen Vertreter. Er gründete daselbst eine Zeitschrift „Das Füllhorn“, die es jedoch nur auf zwei Jahrgänge brachte (1835–1836). Die von ihm herausgegebenen „Stunden der Andacht für Israeliten beiderlei Geschlechts“ (3 Bde.) enthalten eine Fülle erbaulicher gemüthvoller Betrachtungen nach dem Vorbilde des bekannten Zschokke’schen Werkes und stellen zum Theil eine dem Zwecke des Verfassers entsprechende Umarbeitung desselben dar.

Klein in Frankel’s Monatsschrift für Gesch. u. Wissenschaft des Judenthums. Jhrg. 12, 201 ff. – Krämer in Achawa, Vereinsbuch f. 1866, 15 ff. – Ueber seine Schriften Fürst, bibl. jud. III, 169.