ADB:Rosenfeld, Samson Wolf
Zschokke’schen Werkes und stellen zum Theil eine dem Zwecke des Verfassers entsprechende Umarbeitung desselben dar.
Rosenfeld: Samson Wolf R., jüdischer Theologe, geboren Januar 1782 in Markt Uhlfeld, † am 12. Mai 1862 in Bamberg. Neben talmudischen Kenntnissen hatte R. schon in früher Jugend sich durch Selbststudium allgemeine wissenschaftliche Bildung erworben. Er war der erste bairische Rabbiner, der die deutsche Predigt in die Synagoge einführte und für eine zeitgemäße Umbildung des jüdischen Religionswesens wirkte. Die durch ihn vollzogene Einweihung einer neuen Synagoge in seiner Vaterstadt (1819), in der er seit 1808 das Amt eines Rabbiners versah, erregte ihrer Zeit allgemeine Aufmerksamkeit. Gleichzeitig erhielten die Emancipationsbestrebungen seiner Glaubensgenossen in Baiern durch die von ihm verfaßte „Denkschrift an die Ständeversammlung“ (München 1819) und andere diesem Zwecke gewidmete Broschüren eine kräftige Förderung. Für ihn selbst hatte dies die eigenthümliche Folge, daß er von dem Fürther Rabbiner-Collegium wegen eines Satzes in ersterer, in welchem man eine religionswidrige Aeußerung erblickte, in den Bann gethan wurde, was indeß die jüdische Gemeinde in Bamberg nicht abhielt, ihn 1826 zu ihrem Rabbiner zu erwählen. Die gemäßigt reformatorische Richtung fand auch in dieser Stellung, in der er bis zu seinem Tode verblieb, in ihm einen treuen Vertreter. Er gründete daselbst eine Zeitschrift „Das Füllhorn“, die es jedoch nur auf zwei Jahrgänge brachte (1835–1836). Die von ihm herausgegebenen „Stunden der Andacht für Israeliten beiderlei Geschlechts“ (3 Bde.) enthalten eine Fülle erbaulicher gemüthvoller Betrachtungen nach dem Vorbilde des bekannten