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Artikel „Rosenberg, Hermann von“ von Wilhelm Stricker in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 29 (1889), S. 203–204, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Rosenberg,_Hermann_von&oldid=- (Version vom 19. April 2024, 16:31 Uhr UTC)
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Rosenberg: Karl Benj. Hermann v. R., geb. am 7. April 1817 in Darmstadt, † am 15. November 1888 im Haag, beerdigt am 20. November in Darmstadt, war der Sohn eines Officiers. – In seiner Vaterstadt von Prof. Dr. Kaup in der Zoologie unterrichtet, trat R. anfangs der dreißiger Jahre in das Darmstädter Militär, ließ sich aber im Mai 1839 zu Harderwyk in Holland anwerben und reiste im November nach Java ab. Diese Insel betrat er am 2. Mai 1840. Im Juni desselben Jahres wurde er an die Westküste von Sumatra versetzt, welche er erst 16 Jahre später (im Mai 1856) wieder verlassen sollte. Von 1840–1845 bereiste R. einen Theil der Batta-Länder, theilweise als Assistent des berühmten Geologen Junghuhn (s. A. D. B. XIV, 712). In den Jahren 1845–1854 bereiste R. die übrigen Theile von Sumatra und die umliegenden Inseln Mentawai (Mantawi), Engano, Benkulen, Banjak und Nias. Im Jahre 1856 wurde R. in seiner Militärcharge dem topographischen Amt in Batavia zugetheilt; er machte 1858 als Assistent der Regierungscommission seine erste Reise nach den Molukken und Neu-Guinea und ging im darauffolgenden Jahre, unter Niederlegung seines militärischen Ranges, als Beamter für geodätische und naturwissenschaftliche Untersuchungen in den Civildienst der Regierung über. Als solcher verweilte er bis zum Jahre 1866 auf den Molukken, bereiste auch die kleinen umliegenden Inselgruppen, Amboina, Celebes, Seram, Timor u. s. w. Zur Wiederherstellung seiner Gesundheit wurde [204] v. R. 1866 genöthigt, einen zweijährigen Urlaub zu nehmen, den er in Europa zubrachte. Im J. 1868 wieder nach Indien zurückgekehrt und aufs neue mit wissenschaftlichen Untersuchungen beauftragt, reiste er abermals nach den Molukken ab, durchforschte Ternate u. s. w. und den nordöstlichen Theil von Neu-Guinea nebst den vorliegenden Inseln. 1871 pensionirt, kehrte R. über Aegypten nach Europa zurück.

R. war besonders Zoolog und hat die Säugethiere und Vögel der von ihm erforschten Länder verzeichnet und beschrieben, mehrere auch neu entdeckt; er hat aber auch die Culturgeschichte, Sprachwissenschaft und Ethnographie von Niederländisch-Indien bereichert und den Museen von Darmstadt und Leiden werthvolle Geschenke zugewandt. Mit großer Fertigkeit im Zeichnen und Malen begabt, hat er die schönsten Abbildungen geliefert; die seinem gleich zu erwähnenden Werke beigegebenen Bilder geben keinen Begriff von der Vollendung der meist colorirten Originale, welche dem Schreiber dieser Zeilen vorgelegen haben. Seine Beobachtungen hat v. R. in zahlreichen niederländischen und deutschen Zeitschriften niedergelegt, sein Hauptwerk aber ist erschienen unter dem Titel: „Der Malayische Archipel, Land und Leute. Mit zahlreichen Illustrationen, zumeist nach den Originalen des Verfassers, und einem Vorwort von Professor P. J. Veth in Leiden“. Leipzig, G. Weigel 1878. 4 Bände. (Mit einem Bildniß des Vfs. und einer Autobiographie in der Vorrede.)

Außer der Autobiographie sind noch Darmstädter Zeitung vom 21. November 1888 und Privatnachrichten benutzt.