ADB:Ridel, Cornelius Johann Rudolf

Empfohlene Zitierweise:

Artikel „Ridel, Cornelius Johann Rudolf“ von Ernst Wülcker in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 28 (1889), S. 505, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Ridel,_Cornelius_Johann_Rudolf&oldid=- (Version vom 23. Dezember 2024, 12:14 Uhr UTC)
Allgemeine Deutsche Biographie
>>>enthalten in<<<
[[ADB:{{{VERWEIS}}}|{{{VERWEIS}}}]]
<<<Vorheriger
Ridder, Franciscus de
Nächster>>>
Ridinger
Band 28 (1889), S. 505 (Quelle).
[[| bei Wikisource]]
Cornelius Johann Rudolph Ridel in der Wikipedia
Cornelius Johann Rudolf Ridel in Wikidata
GND-Nummer 104306955
Rohdaten, Werke, Deutsche Biographie, weitere Angebote
fertig
Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Kopiervorlage  
* {{ADB|28|505|505|Ridel, Cornelius Johann Rudolf|Ernst Wülcker|ADB:Ridel, Cornelius Johann Rudolf}}    

{{Normdaten|TYP=p|GND=104306955}}    

Ridel: Cornelius Johann Rudolf R., geb. am 25. Mai 1759 zu Hamburg, † am 16. Januar 1821 als großherzogl. sächs. Kammerdirector. Sein Vater nahm in seiner Vaterstadt zwar eine verhältnißmäßig hohe Stellung ein: er war Senator – hinterließ aber, als er im J. 1771 starb, seine Frau, eine Tochter des Stadtsyndicus Klefeker, in wenig günstigen Vermögensverhältnissen. Der begabte Knabe besuchte das Gymnasium seiner Vaterstadt, befreundete sich mit der alten Litteratur, soll aber auch mit großem Eifer vaterländische Geschichte getrieben haben. Auch die Bewegungen in der deutschen Litteratur gingen nicht spurlos an ihm vorüber, besonders wirkte Klopstock auf ihn, den er in eigenen Gedichten nachzuahmen suchte. Zur Universität herangereift, besuchte er Göttingen, wo er Philosophie und Jurisprudenz studirte, ging darauf nach Wetzlar, um den reichsgerichtlichen Proceß kennen zu lernen und wurde nach seiner Rückkehr nach Göttingen zum Licentiaten der Rechte promovirt. Zunächst gedachte R. sich in der ihm liebgewordenen Universitätsstadt als Rechtsanwalt niederzulassen, da er jedoch Gelegenheit fand, mit dem Grafen v. Taube eine Reise durch Deutschland zu unternehmen, so ließ er diesen Plan fallen. Als er auf seinen Wanderungen nach Weimar kam, fand Karl August so viel Gefallen an ihm, daß er ihn aufforderte, die Leitung der Erziehung des 4jährigen Erbprinzen zu übernehmen und ihn zugleich zum Landkammerrath machte, mit Sitz und Stimme in der Kammer. Zwölf Jahre lang waltete R. seines Amtes (1787–1799). Neben dieser Stellung stand er noch einigen anderen Aemtern vor: so war er Mitglied der Generalpolizeidirection, war Vorstand der Behörde für Chausseebau, 1808 wurde er Geheimer Kammerrath, 1817 Kammerdirector. Im Familienkreise war er ein frohsinniger Gesellschafter und sein Talent für komische Darstellungen war weithin bekannt. Die Loge fand an ihm einen eifrigen Freimaurer: zu Weimar ist er einer der Wiedererwecker der Loge Amalia (October 1808) gewesen, wo er 9 Jahre lang (1810–1819) Meister des Stuhles war. Bis in sein Greisenhalter befaßte er sich gern mit Geschichte und praktischer Philosophie; wir besitzen aus seiner Feder ein Schriftchen: „Entwicklung der publicistischen und statistischen Folgen des Preßburger Friedens“ und verschiedene Aufsätze im deutschen Merkur und den geographischen Ephemeriden.

Asträa. Taschenbuch für Freimaurer auf das Jahr 1830 (herausg. v. Sydow). Ilmenau.