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Artikel „Richbod“ von Paul Wagner in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 28 (1889), S. 426, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Ricbod&oldid=- (Version vom 29. März 2024, 12:41 Uhr UTC)
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Richbod, seit 784 Abt des Klosters Lorsch, wurde um 792 Erzbischof von Trier und damit zugleich Abt des Klosters Mettlach, † am 1. October 804. Er war ein Schüler Alcuin’s und gehört zu den Vertretern jener eigenthümlichen, auf antiker Grundlage beruhenden Bildung, welche die Regierung Karl’s des Großen zur Blüthe brachte. In den Briefen seines Lehrers kommt er unter dem gräcisirten Namen Makarius vor. Nur wenige Züge sind von ihm überliefert. Er soll ein einfacher, weiser, vor Gott und den Menschen beliebter, durch geistliche und weltliche Bildung ausgezeichneter Mann gewesen sein. Alcuin, zu dem er dauernd in einem sehr herzlichen Freundschaftsverhältniß stand, neckt ihn wegen seiner besonderen Vorliebe für den Virgil, dessen Aeneis er besser kenne als die Evangelien, hielt aber viel von seiner Gelehrsamkeit, wie von seiner Rechtgläubigkeit. Denn als 798 der Streit mit den Adoptianern von neuem zum Ausbruch kam, wünschte er bei Karl dem Großen, daß ein Exemplar einer Streitschrift des Bischofs Felix v. Ursel, des Hauptes jener Ketzerei, auch R. zugesandt würde, und daß dieser eine Widerlegung derselben abfasse. – Von seinem Wirken in den Abteien und im Erzstift ist wenig bekannt. In Lorsch hat er die Wohnungen der Mönche vom nördlichen in den südlichen Theil des Klosters verlegt und dasselbe mit Mauern umgeben. Ferner erbaute er einen Schlafsaal für die Mönche und die dreischiffige Kirche; das Grabmal des heiligen Nazarius in der letzteren umgab er mit einem kunstvollen Gitter aus Gold und Silber und den Fußboden um den Altar ließ er mit verschiedenfarbigen Marmorplatten belegen. Er starb in Trier und wurde im Kloster Lorsch beerdigt.

Chronicon Laureshamense, Mon. Germ. hist. Ss. 21, 352 – Epistolae Alcuini bei Jaffé, Bibliotheca rer. Germ. VI. – Goerz, Mittelrhein. Regesten Bd. I. – Clouet, Histoire ecclésiastique de la province de Trèves II, 411–413.