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Artikel „Reventlow, Lüder“ von Karl Ernst Hermann Krause in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 28 (1889), S. 346, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Reventlow,_L%C3%BCder&oldid=- (Version vom 25. November 2024, 16:19 Uhr UTC)
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Reventlow: Dr. Lüder R., Astrolog, entstammte als Sohn von Lüder R., erbgesessen auf Schalkendorf (Schmool) und Merte Breyde vom Hause Kaden, dem bekannten alten Rittergeschlechte. Er muß um 1470 geboren sein, hatte die Weihen erhalten, blieb daher unvermählt, war aber seit 1518 der lutherischen Lehre zugethan. 1498 war er am gottorpischen Hofe. Wo er studirt und den Doctortitel erworben hat, ist nicht bekannt; schon 1515 in Kopenhagen bei der Hochzeit Christian’s II. glaubte man, daß er sicher die Zukunft verkünden könne. Er prophezeite damals, Herzog Friedrich werde König von Dänemark werden; auch Karl V. soll er 1545 im Lager vorhergesagt haben, er werde die Protestanten besiegen. Um 1500 war er mehrere Jahre am Hofe des Kaisers Maximilian; in Hamburg hatte er bis 1520 den „Schaumburger Hof“ zum Nießbrauch inne, war 1520–1526 in England, auch in Holland, ebenfalls in Pommern. Er wird, wie Christiani und Voß aus vorhandenen Briefschaften melden, von den Fürsten Leibmedicus, Doctor und sicher seit 1527 auch Ritter genannt. Die der Familie durch Verkäufe entfremdeten Güter Gaarz und Kaden suchte er vergeblich zurückzuerwerben, nur Ellerau und Heideesch erlangte er 1539 aus der letzteren Begüterung zurück. Noch 1545 wurde er mit dem Hofe Hvitöve auf Seeland belehnt. Eine That seines Lebens hat ihn mit der Geschichte von Altona verbunden: 1538 am 2. September erstach er einen Mann „to dem Altona“, vermuthlich im Zweikampf; das ist das älteste Vorkommen des Namens der jetzt so großen Elbstadt – damals wahrscheinlich ein Ausspann oder Wirthshaus an der Weichbildsgrenze von Hamburg. 1546 scheint er gestorben zu sein.

v. Stemann in Zeitschr. f. Schlesw.-Holst.-Lauenb. Gesch. III, S. 189. – Lappenberg, Hamb. Chronik in niedersächs. Sprache S. 159. – Liebolt in Mitth. des V. f. Hamb. Gesch. 3. Jahrg. S. 24–27 (wo Heinze’s Kielisches Mag. von 1783 cit.).