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Artikel „Reventlow, Hartwich“ von Gottfried Heinrich Handelmann in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 28 (1889), S. 345–346, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Reventlow,_Hartwich&oldid=- (Version vom 22. November 2024, 06:40 Uhr UTC)
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Reventlow, Lüder
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Reventlow: Hartwich R. (Revitlo oder Revetlo), Ritter, ein Dienstmann des holsteinischen Grafen Gerhard des Großen (Rendsburger Linie), kommt zu dessen Zeiten öfter als Zeuge in Urkunden (1315–1340) vor. Sein Name steht ebenfalls unter der am 11. November 1323 auf drei Jahre geschlossenen Einigung von 88 holsteinischen Rittern und Knappen, welche sich zu einträchtiglichem Zusammenhalten, namentlich gegen etwaige Gewaltthätigkeiten des holsteinischen Grafen Johann (Plöner Linie) verbanden. Auch wird in dem Friedensschluß zwischen Gerhard und dem Lande Dithmarschen vom 21. Juli 1323 eine alte Blutrache zwischen dem Geschlecht der Revitlo und zwei Dithmarscher Geschlechtern vorbehalten. Jedoch Hartwich’s Andenken knüpft sich insbesondere an den Ueberfall der Burg Segeberg, wo der holsteinische Graf [346] Adolf (Kieler Linie), wie er im Bette bei seiner Frau lag, ermordet wurde (August 1315). Die feste Burg nahm Graf Gerhard an sich; doch hat die spätere höfische Geschichtschreibung es so dargestellt, daß Hartwich mit dem Todtschlage den Auftrag seines Dienstherrn überschritten und deshalb, von Gewissensbissen gequält, eine Wallfahrt nach Rom gemacht, auch dem Kloster zu Itzehoe einen kostspieligen Neubau habe errichten lassen. Dagegen hat die Volkssage den gewaltthätigen Ritter damit entschuldigen wollen, daß Graf Adolf ihm die Hausfrau oder Tochter geschändet habe; und sie fügt hinzu: Hartwich habe sogar seinen eigenen Sohn, der als Knappe bei dem Grafen in der Kammer war, erschlagen, damit derselbe nicht ein Verräther seines Dienstherrn gescholten werde.

Vgl. Chronicon Holtzatiae, auctore presbytero Bremensi und die verschiedenen Versionen bei Müllenhoff: „Sagen, Märchen und Lieder aus Schleswig-Holstein und Lauenburg“.