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Artikel „Reusner, Jeremias“ von Hermann Markgraf in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 28 (1889), S. 299, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Reusner,_Jeremias&oldid=- (Version vom 18. April 2024, 09:09 Uhr UTC)
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Reusner: Jeremias R.[WS 1], geboren am 4. Mai 1590 zu Löwenberg in Schlesien als Sohn des dortigen Bürgers Franz R., † am 29. September 1652 als Professor der Jurisprudenz in Wittenberg. Eine gelehrte Erziehung verdankte er seinen Oheimen Nicolaus R. († 1602), Professor der Jurisprudenz, und Elias R. († 1612), Professor der Medicin, in Jena. Er besuchte die Schulpforte und dann die Universität Jena. Der Tod seines zweiten Oheims vertrieb ihn von dort und scheint ihn einige Zeit ganz mittellos gemacht zu haben, doch nahm sich ein Vetter Bartholomaeus, Professor der Jurisprudenz in Wittenberg, seiner an. Er promovirte 1615 in Wittenberg, wurde 1617 Assessor der Juristenfacultät, 1619 kurfürstlicher Hofadvocat, 1621 Professor und Hofgerichtsassessor. Zuerst las er über Digestum Infortiatum et Novum, seit 1628 über Digestum Vetus, seit 1639 über den Codex, seit 1640 über die Decretalen, nachdem er 1639 auch zum Assessor des geistlichen Consistoriums ernannt worden war. Daneben war er noch Director der Kriegscommission, welches Amt ihm viel Arbeit machte und seine schwache Gesundheit früh erschütterte, sodaß er schon seit 1640 leidend war. Sein Grabredner rühmt ihm große Frömmigkeit und zumal eine lebhafte Theilnahme für geistliche Musik nach. Seine litterarische Thätigkeit war nicht bedeutend, sie bewegte sich in Dissertationen und Quästionen, auch die Methodus juris feudalis, communis et Saxonici, die 1632 erschien und Gustav Adolf gewidmet war. Außerdem edirte er verschiedene Schriften seines Oheims Nicolaus, des Nic. Cisner und des Matth. Wesenbeck. Seit 1618 mit Anna Schröter verheirathet, hinterließ er sechs Kinder, während drei ihm im Tode vorausgegangen waren.

Seine Lebensbeschreibung ist an die Leichpredigt des Abr. Calovius, Wittenberg 1652. 4° angehängt. Seine Schriften verzeichnet Jöcher.


Anmerkungen (Wikisource)

  1. Jeremias Reusner wird auch im Artikel seines Onkels Nikolaus von Reusner behandelt.