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Artikel „Reusch, Erhard“ von Richard Hoche in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 28 (1889), S. 294–295, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Reusch,_Erhard&oldid=- (Version vom 25. November 2024, 07:11 Uhr UTC)
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Reusch: Erhard R., bekannter Philologe und Jurist des 17. und 18. Jahrhunderts. Er wurde am 2. Mai 1678 in Coburg als der Sohn des dortigen Stadthauptmanns Sebastian R. geboren, besuchte von seinem 15. Jahre an das [295] heimathliche Gymnasium und seit 1698 die Universität Altorf. Hier wurde er 1704 zum Magister promovirt und zugleich von Magnus Daniel Omeis zum Poeten gekrönt. Nachdem er dann verschiedene andere deutsche Universitäten auf kürzere Zeit besucht hatte, wandte er sich, um Konr. Sam. Schurtzfleisch zu hören, nach Wittenberg und blieb dort zwei Jahre, kehrte dann nach Altorf zurück und begann zu lesen. Inzwischen in Erfurt zum Licentiaten der Rechte ernannt, siedelte er 1715 nach Nürnberg über und unterrichtete hier in den alten Sprachen, der Philosophie und der Rechtswissenschaft. 1723 wurde er als Professor der Beredsamkeit nach Helmstedt berufen und 1725 zugleich mit der Professur der Dichtkunst betraut. Er starb am 4. Februar 1740. – Von seinen zahlreichen philologischen Schriften hat einen dauernden Werth nur die Ausgabe der historia evangelica des Juvencus, welche 1710 erschien und u. a. auch Anmerkungen von Koenig, Omeis und Schöttgen enthält; beigegeben ist derselben eine Memoria Omeisiana. Außerdem ist hier nur noch zu nennen „Alter und Neuer Staat des Königreichs Dalmatien“, 1718; alles Uebrige, wie auch die zahlreichen Reden, Gedichte und Programme, welche sein Biograph Mosheim aufzählt, ist vergessen.

J. L. Mosheim, Memoria Erhardi Reuschii cum catalogo ejusdem scriptorum. – Jöcher III, S. 1030 f. – Rotermund VI, Sp. 1865–1868, wo sich auch ein Verzeichniß seiner Schriften in 55 Nummern findet.