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Artikel „Puttrich, Ludwig“ von Franz Schnorr von Carolsfeld in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 26 (1888), S. 779–780, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Puttrich,_Ludwig&oldid=- (Version vom 19. April 2024, 11:25 Uhr UTC)
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Puttrich: Ludwig P., Kunsthistoriker, Sohn des kurfürstlich sächsischen Jagd- und Floß-Secretarius Johann August P., geb. am 30. April 1783 in Dresden, † am 2. September 1856 in Leipzig, war seinem Berufe nach Jurist und übte in Leipzig die rechtsanwaltschaftliche Praxis aus. Nur nebenbei betrieb er als eifriger Sammler und Forscher die kunstgeschichtlichen Studien, aus welchen sein in den Jahren 1835 bis 1852 erschienenes stattliches Werk: „Denkmale der Baukunst des Mittelalters in Sachsen“ hervorging. Aber auch auf die Musik scheint er, wenigstens in seinen jungen Jahren, seine Nebenbeschäftigungen ausgedehnt zu haben, da erwähnt wird, daß er Mitvorsteher der Singakademie zu Leipzig gewesen ist und im J. 1811 Tänze herausgab. Im J. 1828 begründete er in Verbindung mit C. G. Börner die Gesellschaft Leipziger Kunstfreunde, die sich später unter dem Namen „Leipziger Kunstverein“ durch rühmliche Thätigkeit auszeichnete. Nachdem 1834 der Plan zu seinen „Denkmalen der Baukunst“ entstanden war, unternahm P. 1837 eine Reise nach Italien. Bei Herausgabe [780] jenes Werkes stand ihm neben anderen Künstlern besonders G. W. Geyser der Jüngere zur Seite, zum Texte der zweiten Abtheilung lieferte C. P. Lepsius Beiträge. Er selbst begleitete dasselbe mit einer von ihm in Verein mit C. A. Zestermann verfaßten „Systematischen Darstellung der Entwickelung der Baukunst in den obersächsischen Ländern vom 10. bis 15. Jahrhundert“. Der reichhaltigen Bücher- und Kunstblättersammlung, welche er für seine Zwecke zusammenbrachte, entäußerte er sich noch bei Lebzeiten. Sie ist in einem ausführlichen gedruckten Kataloge verzeichnet, der zu ihrer für den 15. Mai 1848 festgesetzten Versteigerung erschien. Doch kam damals diese Versteigerung nicht zu Stande, sondern blieb bis zum 15. Februar 1850, wie einem von T. O. Weigel in Leipzig zum letzteren Termine ausgegebenen Auszuge aus jenem Kataloge zu entnehmen, aufgeschoben.

J. W. S. Lindner, Taschenbuch für Kunst und Litteratur im Königreich Sachsen, 2. Jahrg. 1828, S. 39.