ADB:Pottgießer, Johann Wilhelm

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Artikel „Pottgießer, Johann Wilhelm“ von Johann Jakob Merlo in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 26 (1888), S. 489, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Pottgie%C3%9Fer,_Johann_Wilhelm&oldid=- (Version vom 26. Dezember 2024, 13:02 Uhr UTC)
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Pottgießer: Johann Wilhelm P., Maler, geb. zu Köln am 11. Octbr. 1637, † daselbst gegen Ende des Jahrhunderts. Er war ein Sohn des Malers Dieterich P. und wurde am 7. Februar 1656 in die Register der Malerzunft als Meister eingeschrieben. 1683, zur Zeit des Gülich’schen Aufruhrs, saß er im Rath der Stadt. P. war ein tüchtiger Maler, der sowohl in historischen Aufgaben wie im Bildnißfache Vortreffliches leistete. Die meisten Pfarr- und Klosterkirchen Köln’s besaßen Altargemälde von ihm, und auch heutigen Tages hat sich noch manches in den bestehen gebliebenen Kirchen erhalten, in St. Maria im Capitol, Maria in der Schnurgasse, St. Aposteln, St. Peter u. a. Im städtischen Museum ist er mehrfach vertreten. Ein Hauptvorzug seiner Bilder ist die seltene Plastik, welche er ihnen zu geben verstand. Sein Colorit ist gewöhnlich etwas kalt. Seine Gemälde werden nur zu häufig andern, berühmteren Meistern beigelegt, da er sie nie mit seinem Namen bezeichnete. Man verwechselt ihn mit Merighi-Caravaggio, mit Jordaens, ja sogar mit Guido Reni, und in der That fehlt es gemeiniglich nicht an Annäherung und Würdigkeit. J. G. Huck hat ein Schwarzkunstblatt nach ihm gestochen, The good Mother betitelt, wovon das Gemälde sich 1787 in der Sammlung des Hofraths v. Otten in Kaiserswerth befand. Eine junge Mutter ist mit der Pflege rasch aufeinander gefolgter kleiner Kinder beschäftigt; der Vater leistet ihr Beihilfe, fährt aber mit der einen Hand sich in die Haare, um den Druck der Nahrungssorgen zu erkennen zu geben. Vielleicht ein Einblick in des Künstlers eigene Häuslichkeit!