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Artikel „Portius, K(arl) J. Simon“ von Ludwig Julius Fränkel in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 53 (1907), S. 98–99, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Portius,_Simon&oldid=- (Version vom 21. November 2024, 23:27 Uhr UTC)
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Portius: K(arl) J. Simon P., Schachschriftsteller, wurde geboren am 3. Mai 1797 zu Weißbach bei Zschopau im Königreich Sachsen. Er hat den größten Theil seines Lebens wohl als Volksschullehrer, daneben mannichfach schriftstellernd, in Leipzig verbracht. Einen Weltruf, darf man getrost behaupten, hat sein Name jedoch in der Schachwelt erlangt. Nicht nur hat er in Leipzig die sogen. Schachspalte der dort herauskommenden „Illustrirten Zeitung“ (1843 bekanntlich durch J. J. Weber – s. A. D. B. XLI, 311 – gegründet), welche die erste ihrer Art war, andern Blättern als Vorbild und Muster gedient und, in gleichem Stile nachgeahmt, sich als dauernde Bereicherung großzügiger Journalistik gehalten hat, schon in Nr. 7 vom 12. Aug. 1843 ins Leben gerufen und ist ihr, bis zu seinem am 4. Mai 1862 in Leipzig erfolgten Tode ein treuer Redacteur geblieben. Sondern P. ist auch der Verfasser jenes berühmten „Katechismus der Schachspielkunst“, der, zuerst 1854 mit 176 Seiten und Holzschnitten innerhalb der vielseitigen Serie „Webers Illustrirte Katechismen“ erschienen, bis zur durch Diagramme erweiterten 11. Auflage (1895) auf einen Umfang von 239, 1901 in der 12., „vermehrten und verbesserten Auflage herausgegeben von Dr. Herm. v. Gottschall“ [99] auf einen von 288 Seiten angewachsen ist. Dieser Portius’sche Katechismus hat einen Anklang wie kein zweites Schach-Lehrbuch gefunden und ganze Generationen Schachspieler herangebildet. Von Portius’ übrigen einschlägigen Schriften seien noch erwähnt: „95 Sätze gegen das Schachspiel“ (Leipzig 1827) sowie ein 1846 erschienener „Schachalmanach“, beide übrigems nicht unter des bescheidenen Mannes Namen in den Bücherlexicis zu finden. Als Nachfolger in der Leitung der Schachspalte der Illustrirten Zeitung trat an seine Stelle für ganz kurze Zeit Max Lange (s. A. D. B. LI, 577 f.), dann für drei Jahrzehnte Richard Mangelsdorf (ebenda LII, 169), endlich der 1899 durch den genannten H. v. Gottschall abgelöste Johannes Minckwitz iun. (ebenda LII, 412). Portius, der litterarisch mit Namensvettern älterer wie neuerer Zeit (Simon P., K. P., K. W. P.) leicht verwechselt werden kann, ist auch der Verfasser einer „Illustrirten Heimathkunde für Leipzigs Kinder“ (1857), vielleicht auch der „Grundsätze einer gesegneten Schul-Disciplin, in einem Gedichte bei der Stiftungsfeier des Volksschullehrervereins der Ephorie Leipzig, in Druck gegeben von J. G. Hanschmann“ (Leipzig 1834), die unter dem Autor-Namen „Karl Portius“ laufen. Auf jeden Fall aber hat er eine Anzahl netter Jugendschriften verfaßt.

Hauptquelle der Jubiläumsartikel der Illustrirten Zeitung „Schachaufgabe Nr. 3000“ in Nr. 3203 vom 17. November 1904. – Kayser’s Bücher-Lexikon (für die fraglichen Bücher bezw. Büchertitel).