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Artikel „Pistor, Karl Philipp Heinrich“ von Siegmund Günther in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 26 (1888), S. 185–186, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Pistor,_Karl&oldid=- (Version vom 7. Dezember 2024, 21:23 Uhr UTC)
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Pistor: Karl Philipp Heinrich P., Astronom und Mechaniker, geb. am 3. Januar 1778 in Berlin, † ebenda am 2. April 1847. P. trat 1793 in den preußischen Postdienst, richtete aber sogleich sein Augenmerk darauf, alle die Orte, in welche seine amtliche Stellung ihn führte, durch genaue astronomische Beobachtungen geographisch festzulegen. So bestimmte er als Postsecretär und Postrath die Polhöhen von Lenzen, Boitzenburg, Tangermünde, Fehrbellin, [186] Minden und andern Städten. Mit dem Titel eines geheimen Postraths verließ er den Staatsdienst, arbeitete einige Zeit mit dem Mechaniker K. T. N. Mendelssohn als Compagnon zusammen und begründete 1813 seine eigene berühmte Werkstätte (Firma Pistor & Martins), in welcher so hervorragende Kräfte wie Oertling, Schieck, Halske sich heranbildeten, und welche durch lange Zeit die europäischen Sternwarten mit vorzüglichen Instrumenten versorgte. Insbesondere gingen aus ihr die ersten in Deutschland gebrauchten Spiegel- und Prismenkreise nach Borda’schem Muster hervor. Seine neue Theilmaschine beschrieb P. in zwei 1819 zu Berlin erschienenen Schriften; auch gab er im 17. Bande der „Astronomischen Nachrichten“ eine Mittheilung von seinem Antheil an der Reform des preußischen Maßsystems.

Poggendorff, Handwörterbuch zur Geschichte der exacten Wissenschaften, 2. Band, Sp. 458. – v. Zach, Monatliche Korresp. zur Beförderung der Erd- und Himmelskunde, 8. Band.