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Artikel „Peyer, Johann Konrad“ von August Hirsch in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 25 (1887), S. 568, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Peyer,_Johann_Konrad&oldid=- (Version vom 23. Dezember 2024, 13:36 Uhr UTC)
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Peyer: Johann Konrad P., Arzt, einer vornehmen Familie in Schaffhausen entsprossen, ist daselbst am 26. December 1653 geboren. Er hatte zuerst in Basel, später, unter Duverney, in Paris Medicin studirt, war dann zur Vollendung seiner Studien nach Basel zurückgekehrt und hat hier 1681 die Doctorwürde erlangt. Er habilitirte sich darnach als Arzt in seiner Vaterstadt, bekleidete gleichzeitig der Reihe nach die Lehrstühle der Rhetorik, Logik und Physik und ist, von seinen Zeitgenossen hochgeehrt, daselbst am 29. Februar 1712 gestorben. – P. nimmt unter den Anatomen seiner Zeit eine sehr achtenswerthe Stellung ein. Am bekanntesten ist er durch die Schrift: „Exercitatio anatomico-medica de glandulis intestinorum, earumque usu et adfectionibus etc.“ (1677), in welcher er die von ihm entdeckten und nach ihm benannten (Peyer’schen) Schleimhautfollikel des Dünndarms beschreibt; weitere anatomische Entdeckungen hat er in der von ihm und Joh. Jak. Harder gemeinschaftlich unter dem Titel: „Paeonis et Pythagorae (die Namen, welche beide Forscher als Mitglieder der Leopoldinischen Akademie trugen) exercitationes anatomico-medicae etc.“ (1682) herausgegebenen Schrift, und in „Parerga anatomica et medica VII“ (1681, 1682) niedergelegt, ferner in der „Merycologia s. de ruminantibus et ruminatione commentarius“ (1685) interessante vergleichend-anatomische und -physiologische Untersuchungen über die Verdauungsorgane der Wiederkäuer mitgetheilt, sodann in „Methodus historiarum anatomico-medicarum etc.“ (1678) bei Gelegenheit der Beschreibung einer anatomisch untersuchten Herzerkrankung Vorschriften über die Ausführung pathologisch-anatomischer Untersuchungen gegeben und eine größere Zahl anatomischer, pathologisch-anatomischer und teratologischer Beobachtungen in den Verhandlungen der Leopoldinischen Akademie veröffentlicht.

Eloy, Dict. histor. de la méd. Mons 1778, III, 536. – Haller, Bibl. anat. I, 640; Bibl. med. pract. III, 420.