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Artikel „Paul“ von Paul Friedrich von Stälin in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 25 (1887), S. 243–244, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Paul&oldid=- (Version vom 21. November 2024, 18:33 Uhr UTC)
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Paul: Friedrich P. Wilhelm, Herzog von Württemberg, zweiter Sohn Herzog Eugens von Württemberg aus dessen Ehe mit Louise Prinzessin von Stolberg-Gedern, geboren zu Karlsruhe in Schlesien am 25. Juli 1797, † zu Mergentheim am 25. November 1860. Nachdem er zuerst einige Zeit in der preußischen und württembergischen Armee gedient hatte – in letzterer erhielt er noch im J. 1833 den Charakter und Rang eines Generalmajors – widmete er sich ausschließlich den Naturwissenschaften und der Länder- und Völkerkunde, in welcher Hinsicht er namentlich für jene Zeit bedeutende Reisen unternahm. So abgesehen von kleineren: im October 1822 bis December 1824 in die Länder am Mississippi, Ohio und Missouri, worüber er einen Bericht in der [244] Form eines Tagebuchs im Jahr 1835 in Stuttgart erscheinen ließ; 1829–32 nach dem nördlichen Mexiko, den angrenzenden Theilen der Vereinigten Staaten, den bis dahin noch wenig bekannten Inseln und Küsten des mexikanischen Meerbusens; im September 1839 bis August 1840 unter Anschluß an eine militärische Expedition, die der Vicekönig von Egypten Mehemed Ali unternehmen ließ, in die theilweise noch unerforschten Länder der oberen Nilgegend; im Frühjahr 1849 bis Herbst 1856 wieder nach Amerika und auf verschiedenen Kreuz- und Querfahrten von den nördlichsten Theilen der Vereinigten Staaten und Canada bis zur Maghellanstraße; 1857 noch einmal in die Mississippigegenden und zuletzt 1858 und 1859 nach Australien, Neuseeland, Ceylon und zurück über Egypten. Aus Anlaß seiner Vermählung mit der Prinzessin Sophie Dorothea Caroline von Thurn und Taxis im J. 1827 erhielt er das vormalige Deutschmeister’sche Schloß zu Mergentheim als Residenz angewiesen, wo er seine verschiedenen (nach seinem Tode leider zerstreuten) Sammlungen im Gebiet der Geographie, Ethnographie, Alterthums- und Naturwissenschaften aufstellte. In Anerkennung seiner Leistungen auf dem Gebiete der letztgenannten Wissenschaften wurde er von der medicinischen Facultät in Tübingen honoris causa zum Doctor ernannt.

Vergl. den Nekrolog in: Jahreshefte des Vereins für vaterl. Naturkunde in Württemberg, 18. Jahrg. 1862, S. 20–24.