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Artikel „Paucker, Karl Heinrich v.“ von Richard Hoche in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 25 (1887), S. 240, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Paucker,_Karl_von&oldid=- (Version vom 28. Dezember 2024, 17:50 Uhr UTC)
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Paucker: Karl Heinrich v. P., Archäologe und Philologe, 1820–1883. Er wurde als der Sohn eines evangelischen Oberlehrers von adeligem Stande (s. u.) in Mitau am 7. December 1820 geboren, besuchte seit 1833 das dortige Gymnasium und später die Universität Dorpat, wo er unter Preller und Neue classische Philologie studirte. Im December 1844 wurde er Candidat, ging dann nach Berlin, wo er drei Jahre hindurch namentlich Gerhard und Böckh hörte, kehrte dann nach Dorpat zurück und wurde hier im März 1850 auf Grund seiner Dissertation „De Sophocle medici herois sacerdote“ zum Magister promovirt. In demselben Jahre wurde er Oberlehrer am Gymnasium in Mitau, vornehmlich für die griechische Sprache, und blieb in dieser Stellung, bis er 1861 als außerordentlicher Professor für classische Philologie und Pädagogik nach Dorpat berufen wurde. Nachdem er im März 1870 zum Doctor promovirt war („De latinitate scriptorum historiae Augustae“), wurde er ordentlicher Professor, auch 1872–74 Decan der philosophischen Facultät, trat aber nach vollendeter 25jähriger Dienstzeit 1875 in den Ruhestand. Eine neue Berufung an die Universität in Kasan lehnte er ab, übernahm aber noch für wenige Jahre die Stellung als Director der Kurländischen Gouvernements-Schule in Mitau. Die letzten Lebensjahre verbrachte er in Reval, wo er am 7. August 1883 starb. – Seine zahlreichen archäologischen Abhandlungen erschienen theils in den „Arbeiten der Kurländischen Gesellschaft“ (Alcon, der Heros der paionischen Heilkraft; das attische Palladion u. a.), theils in Gerhard’s „Denkmälern“ (Achilles auf Leuke; Termeros; Perseus und Andromeda; Dioskuren in Delphi u. a.); die eigentliche philologische Arbeit Paucker’s erstreckte sich auf die lateinische Sprachgeschichte, Wortbildungslehre und Lexicographie; auf die „Addenda lexicis latinis“ 1872 folgten in einer großen Reihe verdienstlicher Fortsetzungen und Einzel-Untersuchungen, theils als selbstständige Schriften, theils in den verschiedensten philologischen Zeitschriften, sehr werthvolle Beiträge zur Kenntniß der lateinischen Sprache. Ein vollständiges Verzeichniß dieser Arbeiten s. bei Rönsch, Nachwort zu Paucker’s Vorarbeiten zur lat. Sprachgeschichte.

Herm. Rönsch, Karl von Paucker, in Iw. Müller’s biograph. Jahrb. für Alterthumskunde. 6. Jahrg. für 1883, S. 93 ff.