Empfohlene Zitierweise:

Artikel „Patruban, Karl von“ von August Hirsch in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 25 (1887), S. 237, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Patruban,_Karl_von&oldid=- (Version vom 4. November 2024, 07:33 Uhr UTC)
Allgemeine Deutsche Biographie
>>>enthalten in<<<
[[ADB:{{{VERWEIS}}}|{{{VERWEIS}}}]]
Nächster>>>
Patuzzi, Alexander
Band 25 (1887), S. 237 (Quelle).
[[| bei Wikisource]]
Karl von Patruban in der Wikipedia
Karl von Patruban in Wikidata
GND-Nummer 138702330
Datensatz, Rohdaten, Werke, Deutsche Biographie, weitere Angebote
fertig
Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Kopiervorlage  
* {{ADB|25|237|237|Patruban, Karl von|August Hirsch|ADB:Patruban, Karl von}}    

{{Normdaten|TYP=p|GND=138702330}}    

Patruban: Karl v. P., Arzt, als Sohn eines hochgestellten städtischen Beamten 1816 in Wien geboren, hatte daselbst Medicin studirt und 1839 die Doctorwürde erlangt. Er war zuerst mit Lange als Assistent an dem unter der Leitung von Berres stehenden anatomischen Institute thätig, 1842 wurde er als Professor der Anatomie und Physiologie nach Innsbruck und bald darnach als Professor der Physiologie nach Prag berufen. Infolge seiner politisch-agitatorischen Thätigkeit im Jahre 1848 sah er sich veranlaßt, von dieser amtlichen Stellung zurückzutreten; er ging nach Wien, wo er, als begüterter Mann, sich wissenschaftlich beschäftigte, auch als Chirurg practisch thätig war, besonders haben die von ihm mit Glück ausgeführten Unterbindungen der Kopfpulsader und die von ihm geübten Nervendehnungen seinen Ruf als Operateur begründet. „Die letzten Jahre seines Lebens“, erklärt sein Biograph, „verbrachte P. in gänzlicher Abgeschiedenheit. Seine sonst so rege Theilnahme an dem öffentlichen und wissenschaftlichen Leben, seine agitatorische Thätigkeit auf politischem und wissenschaftlichem Gebiete war einer vollständigen Apathie gewichen; harte Schicksalsschläge, schmerzliche Familienereignisse hatten den kräftigen, energischen Mann gebeugt“ und so ist er nach längerem sehr qualvollem Leiden am 2. October 1880 gestorben. Seine litterarische Thätigkeit ist eine beschränkte geblieben: er hat einige physiologische und chirurgische Artikel in verschiedenen medicinischen Zeitschriften veröffentlicht, außerdem ist er viele Jahre mit der Redaction der von dem Doctoren-Collegium der medicinischen Facultät in Wien herausgegebenen „Oesterreichischen Zeitschrift für praktische Heilkunde“ beschäftigt gewesen.

Kraus in Wiener allgem. med. Zeitung 1880 Nr. 40, S. 429.