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Artikel „Passow, Wilhelm Arthur“ von Adolf Schimmelpfennig in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 25 (1887), S. 215–216, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Passow,_Wilhelm_Arthur&oldid=- (Version vom 28. März 2024, 20:59 Uhr UTC)
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Passow: Wilhelm Arthur P., Director des Gymnasiums in Thorn, ältester Sohn von Franz P. (o. S. 210), und am 20. März 1814 in Jenkau geboren, erhielt den ersten Unterricht von Privatlehrern und seine Vorbildung für die Universität 1827–1832 in Schulpforta. Sich der Philologie widmend [216] studierte er zwei Jahre in Breslau, ging Michaelis 1834 nach Berlin und nahm im Sommer 1835 eine am herzoglichen Gymnasium in Meiningen ihm angetragene Lehrerstelle an, welche er nach bestandenem Examen pro facultate docendi am 14. September 1835 antrat. 1846 am 17. November zum Professor ernannt, folgte er 1854 einem Rufe als Prorector an das Gymnasium in Ratibor, bei welcher Gelegenheit ihm die philosophische Facultät in Jena ihr Doctorat honoris causa verlieh. 1855 wurde er zum Director befördert und 1858 als solcher nach Thorn versetzt. Der Eintritt in das neue Amt fiel mit dem Zeitpunkt zusammen, in welchem die Erweiterung des Gymnasiums durch parallele Realclassen ihren Abschluß erreicht hatte. Passow’s Wirksamkeit war eine so erfolgreiche, daß 1860 die Realabtheilung des Thorner Gymnasiums unter die Realschulen erster Ordnung aufgenommen wurde. Ostern 1861 wurde P. von einem Brustleiden befallen, welches sich durch wiederholte Badecuren nur hatte lindern, nicht heilen lassen, so daß ihm 1864 im Juli ein längerer Urlaub bewilligt werden mußte. Glücklich kam er in dem Curort Streitberg bei Forchheim in der fränkischen Schweiz an, wo er sich zu erholen gedachte; dort überraschte ihn der Tod am 3. August 1864. Passow’s litterarische Thätigkeit bewegte sich vorzugsweise auf dem Gebiete der deutschen Litteraturgeschichte, in welche ihn Koberstein in Schulpforta eingeführt hatte. Bekannt ist seine Umarbeitung des Pischon’schen Leitfadens der deutschen Litteraturgeschichte, welche 1862 erschien; andre Arbeiten sind in wissenschaftlichen Zeitschriften und Schulprogrammen zerstreut. Aus dem Nachlaß seines Vaters gab er „vermischte Schriften“ 1843 heraus.

Programm des Thorner Gymnasiums von 1864.