ADB:Otto (Bischof von Münster)
Otto’s IV. erklärten sich für O., welcher dem Welfen den Treueid leistete. Schon im nächsten Jahre verließ er aber mit seinem Bruder Gerhard, Bischof von Osnabrück (s. A. D. B. VIII, 733) die Partei desselben. Nach Philipp’s Tode schlossen sich die beiden Brüder wieder an Otto IV. an, gehörten aber zu den ersten, welche nach seiner Bannung durch den Papst (1211) von ihm abfielen, wahrscheinlich gereizt durch die Unterstützung, welche der Kaiser dem Mitbewerber Gerhards um das Erzbisthum Bremen, Waldemar von Dänemark, zu Theil werden ließ. Die Folge dieses Abfalls war, daß sich die Stadt Münster von[WS 1] O. lossagte und er auf dem Wege zu dem Hoflager Friedrichs II. nach Koblenz (März 1214) in Köln festgehalten und in Kaiserswerth gefangen gesetzt wurde. Erst im nächsten Jahre wurde er an demselben Tage, an welchem Aachen dem jungen Staufer seine Thore öffnete (25. Juli) durch die Einnahme der Burg seitens des Grafen Adolf von Berg befreit, worauf er sich zu Friedrich nach Aachen begab. 1217 nahm er das Kreuz, schlug mit Andreas von Ungarn und Leopold von Oestreich den Landweg ein und wird am 3. Nov. unter den in Accon befindlichen Kreuzfahrem genannt. Am 6. März 1218 ist er zu Cäsarea gestorben.
Otto I., Bischof von Münster, 1204–1218, Sohn des Grafen Heinrich von Oldenburg-Wildeshausen begegnet uns zuerst 1201 als Dompropst von Bremen. Nach dem Tode Hermanns II. von Münster (1203) wurde er von dem größten Theile des Domcapitels zu dessen Nachfolger erwählt, während die Stimmen der Uebrigen sich mit denen des Adels und der Ministerialen auf den Abt Friedrich von Clarholz vereinigten. Da der päpstliche Legat Guido auf einem Tage zu Köln im Herbst desselben Jahres die Sache nicht zur Entscheidung zu bringen vermochte, übertrug Papst Innocenz III. die letztere am 28. Mai 1204 dem Abt Heribert von Werden und den Pröpsten Bruno von Bonn und Theoderich von St. Kunibert in Köln. Diese eifrigen Anhänger- [707] Vgl. Erhard, Geschichte Münsters, Bd. I, S. 121. – Wilmans, Westf. Urkundenbuch, Bd. III. – Winkelmann, Philipp von Schwaben und Otto IV.
Anmerkungen (Wikisource)
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